Begrabt mein Herz in Wuppertal Nur der neutrale Beobachter erkennt Taktik und Spielkunst

Als Kind wäre Uwe Becker zutiefst traurig über das EM-Aus gewesen.

 Uwe Becker, 1954 in Wuppertal geboren, ist Chefredakteur des Wuppertaler Satiremagazins Italien und Mitarbeiter des Frankfurter Satiremagazins Titanic. Jeden Mittwoch schreibt er in der WZ über sein Wuppertal.

Uwe Becker, 1954 in Wuppertal geboren, ist Chefredakteur des Wuppertaler Satiremagazins Italien und Mitarbeiter des Frankfurter Satiremagazins Titanic. Jeden Mittwoch schreibt er in der WZ über sein Wuppertal.

Foto: Joachim Schmitz

Heute hätte Deutschland im Halbfinale der Europameisterschaft stehen können: Hätte, hätte, Dreierkette! Als Kind wäre ich zutiefst traurig über das Scheitern der Nationalelf gewesen. Ich hätte mir die Mitschuld am Ausscheiden gegeben. Ich hätte mir vorgeworfen, am Fernseher nicht genug aufgepasst zu haben, die Mannschaft im richtigen Moment zu wenig unterstützt zu haben. Ich hätte es mir nicht verziehen, dass ich bei der Großchance von Müller auf der Toilette war, anstatt ihm irgendwie zu helfen. Tagelang wäre ich todtraurig, ohne Spaß am Leben, frustriert und ohne jegliche Hoffnung gewesen.