Kreis Viersen erwägt Abschussverbot 130 Hirsche fehlen im Brachter Depot

Brüggen · Liegt es an Wilderei? Oder schlicht Löchern im Zaun? In dem Naturschutzgebiet des ehemaligen Munitionsdepots sollen 130 Hirsche fehlen. Der Kreis empfiehlt ein Jagdverbot. Ein Pächter widerspricht und zweifelt die Zahlen an.

Damwild im Naturschutzgebiet Brachter Wald. Nach mehr als einem Vierteljahrhundert sollen die Tiere im kommenden Jagdjahr nicht geschossen werden dürfen.

Damwild im Naturschutzgebiet Brachter Wald. Nach mehr als einem Vierteljahrhundert sollen die Tiere im kommenden Jagdjahr nicht geschossen werden dürfen.

Foto: BSKS/Hans-Georg Wende

(mrö) Wenn am Mittwoch der Jagdbeirat des Kreises Viersen zusammentritt, könnte es zu einer kleinen Revolution kommen: Der Kreis schlägt vor, im Naturschutzgebiet Brachter Depot erstmals ein Abschussverbot für Damwild zu verabschieden. Damit soll die Population der Tiere gestärkt werden. Denn die ist laut Kreisverwaltung merkwürdig niedrig. „Unter Berücksichtigung des Abschussergebnisses von 41 Stücken Damwild im Jagdjahr 2022/2023 und der Berechnungssystematik der Vorjahre ist ein Frühjahrsbestand von 450 bis 480 Stück Damwild erwartet worden“, heißt es in der Sitzungsvorlage für den Ausschuss. Doch die im März vorgenommene Damwildzählung ergab im Höchstwert nur ein Zählergebnis von knapp 320 Stück. Heißt: Rund 130 bis 160 Hirsche fehlen im Depot.