NRW Neue barrierearme Wanderwege entwickelt

Nettetal · Der Naturpark Schwalm-Nette hat zusammen mit der Biologischen Station Krickenbecker Seen ein neues Wegekonzept an den Start gebracht. Fünf der zehn barrierearmen Wege liegen im Kreis Viersen. Was sie Wanderern bieten.

 Freuen sich über die Eröffnung der zehn barrierearmen Wanderwege (v.l.): Ansgar Reichmann, Landrat Andreas Coenen und Christoph Boddenberg vom LVR vor dem Informationszentrum der Biologischen Station in Nettetal.

Freuen sich über die Eröffnung der zehn barrierearmen Wanderwege (v.l.): Ansgar Reichmann, Landrat Andreas Coenen und Christoph Boddenberg vom LVR vor dem Informationszentrum der Biologischen Station in Nettetal.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

42 Kilometer, verteilt aufzehn Touren zwischen 1,4 und 8,2 Kilometer Länge in einem 435 Quadratkilometer großen Naturschutzgebiet. 500 Schilder in braun mit dem gewellten W, die die Strecken markieren und jede Menge Bänke und Ruheplätze – im Naturpark Schwalm-Nette ist ein neues Wegekonzept an den Start gegangen. Unter dem Titel „Leichte Wander-Welt“ hat der Naturpark Schwalm-Nette gemeinsam mit der Biologischen Station Krickenbecker Seen zehn barrierearme Wanderwege entwickelt, die problemlos mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen begangen werden können. Gefördert wurde das Ganze durch den Landschaftsverband Rheinland (LVR). Die Strecken bieten die unterschiedlichsten Einblicke in die Natur von Wald über offene Flächen und Gewässer bis hin zu Agrarland- und Heidelandschaften. Die zehn Touren sind im gesamten Naturpark Schwalm-Nette verteilt. Wobei sich gleich fünf der Touren im Kreis Viersen befinden. Es handelt sich um den Brachter Wald-Pfad mit 5,2 Kilometer Länge, den Nettebruch-Pfad (2,8 Kilometer), den Leuther Mühlen-Pfad (7,9 Kilometer), den Gagelmoor-Pfad (3,6 Kilometer) und den Burg Uda-Pfad (4,2 Kilometer). „Kulturlandschaften pflegen ist eine unserer Aufgaben. Zudem sind wir der größte Leistungserbringer in ganz Deutschland für Menschen mit Behinderung. In diesem Projekt können wir alles miteinander vereinen“, sagt Christoph Boddenberg vom Fachbereich Kultur des LVR bei der kleinen Eröffnungsfeierlichkeit. Alle Wege sind mindestens anderthalb Meter breit. „Wir haben eine maximale Steigung von unter drei Prozent, so dass bequem hoch- als auch heruntergelaufen oder gefahren werden kann“, hebt Naturpark-Geschäftsführer Michael Puschmann hervor. Das Projekt  startete bereits im Jahr 2015. „Damals haben wir erst einmal geschaut, wo wir Wege haben, die wir entsprechend barrierearm gestalten können“, sagt Ansgar Reichmann, Leiter der Biologischen Station Krickenbecker Seen. Es wurden nämlich keine neuen Wege angelegt, sondern bestehende umgestaltet. Die Wege wurden entsprechend optimiert, an den Wanderparkplätzen entstanden neue Behindertenparkplätze, es wurden 15 zusätzliche Bänke und Ruheplätze installiert und knapp 500 Schilder für die Streckenführung montiert. Dazu kommen unterfahrbare Informationstafeln mit Wissenswerten zur Tier- und Pflanzenwelt. „Mit dem neuen Angebot schließen wir eine Lücke. Auf schönen Strecken wandern und radfahren, das war bereits im Naturpark möglich. Was uns zur Abrundung fehlte waren Wege, die allen Menschen zugänglich sind. Es ist eine schöne Gemeinschaftsleistung, die nun der Inklusion Wege bereitet und ein neues Stück Lebensqualität bringt“, sagt Landrat Andreas Coenen (CDU).