NRW Wie sich das Klima wandelt

Hilden/Haan · Mehr Starkregentage, höhere Temperaturen, weniger Frost – diese Prognosen haben Experten jetzt für Hilden, Haan und den restlichen Kreis Mettmann veröffentlicht. Die Forscher haben dafür verschiedene Modelle ausgewertet.

 Es wird mehr heiße Tage im Jahr geben.

Es wird mehr heiße Tage im Jahr geben.

Foto: ZB/Patrick Pleul

Hilden im Sommer 2082. Eine Mückenplage quält die Einwohner, weil es mal wieder kaum Frosttage im Winter gab. Die Menschen stöhnen, weil der Sommer mit 70 Tagen über 25 Grad mehr als doppelt so viele heiße Tage hatte wie noch im Schnitt der Jahre 1971 bis 2000. Im St.-Josef-Krankenhaus bereiten sie sich wieder auf Sonderschichten vor, weil sich deutlich mehr schwüle Tage aneinanderreihen als noch 1971 und viele Menschen mit Kreislaufproblemen zu kämpfen haben. An die Flut-Katastrophe von 2021 kann sich im Sommer 2082 schon keiner mehr erinnern – wegen des Anstiegs der Starkregentage kommt es immer häufiger zu solchen Ereignissen. So könnte es aussehen, wenn sich das Klima weiter in dem Tempo verändert, wie es bisher der Fall ist. Dieses Szenario zeichnet ein düsteres Bild und orientiert sich an den pessimistischsten Ergebnissen einer Studie, die das von der Bundesregierung 2009 gegründete Institut Gerics (Climate Service Center Germany) veröffentlicht hat. Sie gibt einen Klimaausblick für die Jahre 2036-2098. Dafür haben die Wissenschaftler des renommierten Helmholtz-Zentrums die Ergebnisse von 85 regionalen Klimamodellsimulationen ausgewertet und 17 Kennwerte für Klima-Änderungen dargestellt. Neben der Zahl der Sommertage (mehr als 25 Grad) und der heißen Tage (mehr als 30 Grad) beispielsweise auch die Niederschlagsmenge, die Zahl der Trockentage, die Windgeschwindigkeit, die Starkregenereignisse. Erstmals ist damit ein detaillierter Blick in die Folgen des menschengemachten Klimawandels vor Ort möglich. Ziel der Studie: „Entscheidungsträgern vor Ort ein möglichst umfassendes Bild des wissenschaftlichen Kenntnisstands zu bieten. Die Anpassung an den Klimawandel vor Ort kann so auf eine bessere Grundlage gestellt werden.“