Haan-Gruiten – WZ-Serie „Geschichten aus dem Archiv“ Der Gruitener „Wunderdoktor“ aus Haan

Gruiten · Der am 11. April 1713 geborene Jacob Lauterbach war der Sohn eines armen Tagelöhners und brachte es zum angesehenen Doktor.

Das Gruitener „Doktorshaus“ hält bis heute die Erinnerung an Jacob Lauterbach wach.

Das Gruitener „Doktorshaus“ hält bis heute die Erinnerung an Jacob Lauterbach wach.

Foto: HA/WZ

. „Als ich den Berg herunterkam, entdeckte ich gleich neben dem Dorfe linker Hand nordwärts einen schönen blühenden Hügel an dem Abhang eines waldigen Berges. Rechts auf diesem Hügel stand ein schönes, großes, aber auf bergische Manier gebautes Fachwerkhaus. Um das Haus her lagen mehr als zweihundert Menschen im Grase, welche auf die Audienz des Doktors warteten. Ich stellte mir gleich vor, dass er da wohnen müsste. Ich ging also auf das Haus zu. Die Haustür war an der Giebelwand. Von hier aus ging ein langer Gang durch das ganze Haus bis an die andere Seite.“ So beginnt die Beschreibung eines Besuchs beim Arzt Rosenbach in Ederthal in einem literarischen Werk von 1784, dessen Autor – ein Freund Goethes aus Zeiten des gemeinsamen Studiums – damals berühmt war, heute jedoch kaum noch bekannt ist. Aber jeder, der diese Zeilen heute liest und Gruiten kennt, wird sofort sagen: „Wieso Ederthal? Hier wird doch ein Besuch beim ‚Doktor‘ Lauterbach in Gruiten geschildert, das Haus auf dem Hügel kann doch nur das ‚Doktorshaus‘ sein“. Und in der Tat, so ist es.