Familie in Krefeld Wenn der Krieg das Talent behindert

Krefeld · Die aus der Ukraine geflüchtete Familie Senchuk ist dabei, sich in Krefeld zurechtzufinden und Förderung für die gesangsbegabte Tochter zu suchen. Sie sind sehr dankbar für die Unterstützung in der Stadt.

 Die Familie Senchuk ist aus Ukraine geflohen (v.l.): Simeon, Mutter Okasna, Vater Andrei, Anna und Elizabeth.

Die Familie Senchuk ist aus Ukraine geflohen (v.l.): Simeon, Mutter Okasna, Vater Andrei, Anna und Elizabeth.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Elizabeth Senchuk steht in einer Kirche und singt. Ihre schöne, noch spürbar junge Stimme zeugt von einem besonderen Talent. Mit schon deutlich klassisch ausgebildeter Tongebung schweben ihre fein gebundenen, hoch hinaufsteigenden gesanglichen Phrasen durch die hallige Akustik. Eigentlich würde man vermuten, dass sie gewiss gerade bei einem ganz hervorragenden Gesangslehrer sich auf eine zukünftige Karriere auf den Opernbühnen der Welt – dieser Weg ist zwar steinig und lang, aber man darf träumen – vorbereitet. Potenzial wäre da. Doch die 17-Jährige ist mit ihren Eltern und ihren beiden Geschwistern aus der Ukraine geflohen. Ihre Welt ist in Schieflage geraten. Dort hatte sie schon mit einer umfassenden stimmlichen Ausbildung begonnen, auch wichtige Zusatzqualifikationen, wie Dirigieren oder Theorie, geübt. Doch der Krieg kam der jungen Sängerin und ihrer Familie dazwischen – nun sind sie in Krefeld. Sind Geflüchtete und durch den schrecklichen Krieg in ihrer Heimat ist jetzt alles anders bei der Familie mit drei musikalischen Kindern, denn auch Elizabeths Schwester spielt Geige, ihr Bruder Klavier.