Wülfrath Lieblingsbücher sind Thema in Medienwelt

Wülfrath. · Am vergangenen Donnerstagabend ging es beim Frauentreffen um literarische Werke.

 Was macht für die Leser ein wirklich gutes Buch aus? Darüber philosophierten die Teilnehmerin der Damenleserunde gemeinsam in der Wülfrather Medienwelt.

Was macht für die Leser ein wirklich gutes Buch aus? Darüber philosophierten die Teilnehmerin der Damenleserunde gemeinsam in der Wülfrather Medienwelt.

Foto: Tanja Bamme

Ein einziges Lieblingsbuch hatte die lesebegeisterte Damengruppe nicht. Ganz unterschiedlich und vielseitig waren die Bücher, die in den zwei Stunden vorgestellt wurden. Initiiert wurde das Treffen von der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Wülfrath, Gudula Kohn, und der Leiterin der Medienwelt, Yvonne Jacobs. „90 Prozent der Leser von Büchern sind Frauen, jedenfalls bei belletristischen Titeln“, sind sich die beiden Gastgeberinnen in ihrer Einladung sicher und wollten einmal in weiblicher Runde nach dem Anlass zu dieser Prognose zu forschen.

In der Gesprächsrunde kamen ganz unterschiedliche Lieblingsschmöker zu Tage. Empfehlungen, die gleich zum Nachdenken anregten und längst vergessene Geschichten in Erinnerung riefen. So wie der Buchvorschlag von Dagmar Francoise Bittner, die mit einer Geschichte eines jungen Schauspielers, der über das Leben bei seinen Großeltern schreibt, die Damenrunde überraschte. „Selten habe ich ein solches Lebens- und Herzensbuch gelesen“, ist sich die Teilnehmerin sicher. Dass der Gesprächsabend Anlass bietet, neue Werke kennenzulernen, macht für Dagmar Francoise Bittner den Reiz dieser Veranstaltung aus.

Eine Aussage, die auch Ilona Fenko unterschreiben kann. Sie hingegen präsentiert den Zuhörerinnen ein Gedicht des Poeten und Schriftstellers Goethe über die Blätter eines Ginkgo- Baums. Oder war es doch eher eine versteckte Hommage an die Liebe? Auch Biografien haben es der Seniorin angetan. „Ebenso wie alles, was die DDR zum Thema hat“, verrät Fenko, die selbst 1961 aus Ostdeutschland floh. So hat es ihr besonders das Buch des Autors und Wanderers Andreas Kieling angetan, der gemeinsam mit seinem Hund das 1400 kilometerlange Grenzgebiet ablief, dabei auf ganz unterschiedliche Charaktere traf und seine Erlebnisse in dem Buch „Ein deutscher Wandersommer“ festhielt.

„Raum“ nennt sich das Werk über einen Jungen, der in eben diesem zur Welt kam und darin seine ganze Welt fand. Denn in diesem Raum hat seine Mutter ihn geboren. Die Frau, die von einem Vergewaltiger missbraucht und in dieses dunkle und einsame Zimmer ohne Blick zur Außenwelt gesperrt wurde. „Ein schockierendes Buch, welches auf einer wahren Begebenheit beruht“, klärt eine weitere Teilnehmerin auf.

Viele Buchempfehlungen, die
zum Nachdenken anregen

Franca Calvano erzählt hingegen vom „Ende der Einsamkeit“. „Ein Buch über drei Geschwister, die schon früh ihre Eltern verloren und sich auf ganz unterschiedliche Weise entwickelten“, berichtet sie und wirft noch einen weiteren Buchtipp in die Runde „Gut gegen Nordwind“, ein „wahnsinnig tolles“ Buch über zwei Menschen, die sich über das E-Mail-Schreiben ineinander verlieben. Dass dieses Buch gerade verfilmt wurde, bot Gesprächsstoff in eine neue Richtung. Denn was ist besser: Buch oder Film? „Wenn Bücher gut sind, enttäuschen Filme meist“, sind sich die Lesedamen sicher. „Und überhaupt ist ein Leben ohne Bücher zwar möglich, aber sinnlos.“

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