ZEW-Konjunkturerwartungen kräftig gestiegen

Mannheim (dpa) - Die deutsche Wirtschaft bleibt nach ihrem starken Comeback im vergangenen Jahr Finanzmarktexperten zufolge auch 2011 auf Wachstumskurs.

Steigende Investitionen und sinkende Arbeitslosigkeit trieben das Stimmungsbarometer des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Januar unerwartet kräftig nach oben.

Die ZEW-Konjunkturerwartungen stiegen deutlich um 11,1 Punkte auf 15,4 Punkte. Damit hat sich der Index zum dritten Mal in Folge verbessert. Er liegt allerdings immer noch unter seinem Mittelwert von 26,8 Punkten, wie das ZEW am Dienstag in Mannheim mitteilte.

Finanzmarktexperten erwarteten eine Fortsetzung der dynamischen Wirtschaftsentwicklung, interpretierte das ZEW die Ergebnisse der Befragung von Analysten und Investoren. Im In- und Ausland werde wieder investiert. Zudem seien von der US-Wirtschaft Ende 2010 positive Signale gekommen.

Dies lasse auf eine weiterhin robuste Weltkonjunktur hoffen. „Das aktuell niedrige Niveau der Realzinsen dürfte die Nachfrage nach Investitionsgütern in Deutschland stärken. Die gestiegene Arbeitsplatzsicherheit trägt zur Belebung des privaten Konsums bei“, erklärte ZEW-Präsident Wolfgang Franz.

Die aktuelle konjunkturelle Lage in Deutschland schätzten Finanzmarktexperten etwas besser ein als im Dezember. Der entsprechende Indikator verbesserte sich um 0,2 Punkte auf 82,8 Punkte.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone legten im Januar ebenfalls zu: Sie stiegen um 9,9 Punkte auf 25,4 Punkte. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verschlechterte sich dagegen um 1,5 Punkte auf minus 6,1 Punkte.

Nach Einschätzung der Commerzbank trauen wieder mehr Analysten der deutschen Wirtschaft ein starkes Jahr 2011 zu. Konjunkturexperten der Bank erwarten ein Wachstum von drei Prozent. Im vergangenen Jahr hatte sich die Wirtschaft hierzulande im Rekordtempo aus der Rezession herausgearbeitet und war so stark gewachsen wie noch nie im vereinten Deutschland. Das Bruttoinlandsprodukt legte real um 3,6 Prozent im Vergleich zum Krisenjahr 2009 zu.

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