WestLB-Chef legt Bilanz vor - Rote Zahlen wahrscheinlich

Düsseldorf. Die WestLB zieht an diesem Freitag zum letzten Mal als große Landesbank Bilanz. Bankchef Dietrich Voigtländer wird die Konzernzahlen für das Geschäftsjahr 2010 vorstellen und einen Zwischenstand bei der radikalen Verkleinerung des Institutes geben.

Weil der Konzernumbau die Bilanz belastet und Aktivitäten aufgrund der EU-Auflagen in einem schwierigen Umfeld verkauft werden müssen, sind erneut rote Zahlen wahrscheinlich. In den ersten neun Monaten 2010 standen bei der WestLB unterm Strich 53 Millionen Euro Verlust.

Nach den bereits bestehenden EU-Auflagen muss die angeschlagene WestLB um die Hälfte verkleinert werden. Außerdem muss sie bis Jahresende mehrheitlich in neue Hände kommen. Mit dem von Brüssel geforderten neuen Sanierungsplan stehen weitere Einschnitte bevor. Die Entscheidung über die Tiefe der Einschnitte fällt in den kommenden Monaten in Brüssel.

Den europäischen Wettbewerbshütern liegen seit Mitte Februar mehrere Papiere vor. Dabei dürfte der Plan für den Umbau der WestLB in eine reine Sparkassen-Zentralbank die besten Chancen haben. Dieser Dienstleister für die gut 100 Sparkassen in Nordrhein-Westfalen würde aber nur ein Viertel der bisherigen WestLB umfassen.

Große Teile der nordrhein-westfälischen Landesbank müssten bei diesem Szenario verkauft und Reste in der „Bad Bank“ abgewickelt werden. Voigtländer, der die WestLB gern komplett mit einer anderen Landesbank fusioniert hätte, dürfte nun eine Konsolidierung im Kleinen anstreben.

Die regionale Sparkassen-Zentralbank könnte bei einer Landesbank außerhalb Nordrhein-Westfalens untergebracht werden. Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) will sich nicht auf eine führende Rolle bei der Neuordnung der Landesbanken festlegen. Noch sei offen, welchen Ausgang der radikale Umbau der WestLB haben werde, sagte Helaba-Chef Hans-Dieter Brenner am Donnerstag in Frankfurt.

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