Was kommt ins EU-Investitionsprogramm?
Bahn, Autobahn und Co.: Viele deutsche Projekte dürften nicht für eine Förderung in Frage kommen.
Brüssel. Vor knapp zwei Wochen machte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker mit einer beeindruckenden Zahl Furore: Investitionen für 315 Milliarden Euro will die Europäische Union in den nächsten drei Jahren auslösen, um Konjunktur und Arbeitsmarkt zu beflügeln. Am Dienstag präsentierte Brüssel eine erste lange Liste von möglichen Projekten — versehen aber noch mit vielen Fragezeichen.
Die hartnäckige Wirtschaftsflaute macht den 28 EU-Staaten Kopfzerbrechen. Im dritten Quartal verzeichnete die Statistik EU-weit nur ein Miniwachstum von 0,3 Prozent, 24,4 Millionen Europäer sind arbeitslos. Im Schnitt wurden 2013 nach Angaben der EU-Kommission real 15 Prozent weniger investiert als vor dem Höhepunkt der Finanzkrise. Teils brach das Volumen sogar um bis zu 60 Prozent ein.
Die EU will Investoren anlocken und mit finanziellen Hilfen Anreize bieten, neue Projekte tatsächlich anzugehen. Ein neuer Fonds soll mit rund 21 Milliarden Euro Kredite von bis zu 60 Milliarden Euro absichern. Im Blick hat die EU Projekte, bei denen dem Investor oder den Banken das Risiko zu hoch ist und wo die öffentlichen Garantien den Ausschlag geben könnten. In Frage kommen Vorhaben aus den Feldern Innovation, Energie, Transport, soziale Infrastruktur oder Umweltschutz.