Warentest: 150 Banken senken Dispozinsen

Berlin (dpa) - Mindestens 150 Banken in Deutschland haben nach Angaben der Stiftung Warentest in den vergangenen Wochen ihren Zinssatz für Dispositionskredite gesenkt.

Bei 200 anderen seien die Dispozinsen im Vergleich zu Anfang September nicht geändert worden, berichtete die Zeitschrift „Finanztest“ in ihrer jüngsten Ausgabe. Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) sprach von einem ersten Schritt, „aber die Bankenbranche darf hier nicht stehen bleiben“.

Im Oktober hatte das „Finanztest“ einen Dispozinsvergleich von mehr als 1500 Banken und Sparkassen veröffentlicht. Das Ergebnis: Obwohl sie sich selbst für 0,75 Prozent Geld leihen konnten, verlangten die Institute im Durchschnitt 11,76 Prozent von ihrem Kunden.

Die 350 Kreditinstitute mit den höchsten Dispozinsen - 12,5 Prozent und mehr - wurden nun nochmals überprüft. Die festgestellten Senkungen lagen dem Magazin zufolge „Finanztest“ meist unter einem Prozentpunkt.

Beim aktuellen Zinsniveau sollten die Dispozinsen nach Einschätzung der Warentester deutlich unter zehn Prozent liegen. Aigner sagte in Berlin: „Bei den Dispozinsen ist zweifellos noch immer Luft nach unten.“ Das Girokonto dürfe nicht zur Kostenfalle werden.

„Finanztest“ kritisiert auch, dass viele Banken die Höhe der Dispozinsen nur ihren Kunden nennen. Nur knapp die Hälfte der Banken veröffentliche ihren Preisaushang im Internet. Damit werde ein Vergleich mit Wettbewerbern verhindert.

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