VW: Piëchs Ehefrau soll in den Aufsichtsrat

Patriarch Ferdinand Piëch regelt sein Erbe. Seine Frau Ursula soll mehr Macht erhalten.

Wolfsburg. Paukenschlag bei Volkswagen: Die Ehefrau von VW-Patriarch Ferdinand Piëch, Ursula Piëch, soll in den Aufsichtsrat von Europas größtem Autobauer einziehen. Die 55-Jährige soll auf der nächsten VW-Hauptversammlung am 19. April in das Kontrollgremium gewählt werden, sagte eine VW-Sprecherin.

Der 74-jährige Piëch, seit 2002 Aufsichtsratschef von VW, kandidiert ebenfalls erneut zur Wahl in den Aufsichtsrat und dürfte später vom Kontrollgremium als Vorsitzender für weitere fünf Jahre bestätigt werden.

Ferdinand Piëch nimmt damit wenige Wochen vor seinem 75. Geburtstag am 17. April eine strategische Weichenstellung für die Regelung seines Erbes vor. Mit der Nominierung seiner Ehefrau für den Aufsichtsrat wolle Piëch für Kontinuität sorgen, hieß es. Ursula Piëch soll auf der Kapitalseite Tui-Chef Michael Frenzel ersetzen, der nicht mehr kandidiert. Ihre Wahl in das Kontrollgremium von VW gilt als sicher.

Ferdinand Piëch hatte sich bereits um eine langfristige Sicherung seines Erbes gekümmert. Dafür hatte er in Österreich zwei Privatstiftungen gegründet, auf die er sein Firmenvermögen übertrug.

Diese Anteile sollen ohne die Zustimmung des familienfremden dreiköpfigen Stiftungsvorstandes und neun der zwölf Erben nicht verkauft werden können. Piëch hatte erklärt, dass er verhindern wolle, dass seine Erben später Teile des Firmenvermögens verkaufen könnten. Vorbild sei die Stiftungsregelung beim Autozulieferer Bosch. In diesen Stiftungen ist Ursula Piëch bereits die Stellvertreterin ihres Mannes.

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