VW bricht alle Rekorde

Der Autobauer verdoppelt seinen Gewinn auf 16 Milliarden Euro.

Wolfsburg. Der Volkswagen-Konzern bricht alle Rekorde. Der größte europäische Hersteller hat vom weltweiten Autoboom im vergangenen Jahr einen dicken Brocken abbekommen. Vor allem auf dem größten Automarkt der Welt — in China — war VW erfolgreich. In den USA holte Volkswagen nach schwierigen Jahren wieder auf. Und auch in Westeuropa, wo andere Hersteller ins Trudeln gerieten, legte VW noch zu.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Operativ verdiente der Konzern mit seinen sieben Pkw- und mittlerweile zwei Lkw-Marken sowie der Transportersparte mehr als 11 Milliarden Euro. Unter dem Strich standen fast 16 Milliarden Euro. Die Kasse ist mit 17 Milliarden Euro trotz Zukäufen noch voll.

Auch wenn im Nettoergebnis der Wolfsburger ein Einmaleffekt aus der Neubewertung von Aktienoptionen wegen der abgesagten Fusion mit Porsche enthalten ist — die Konkurrenz reicht bei weitem nicht an die Wolfsburger Zahlen heran. Der größte Autobauer der Welt, Erzrivale General Motors (GM), fuhr mit sechs Milliarden Euro das beste Ergebnis seiner Geschichte ein.

Volkswagen ist mit über acht Millionen verkauften Autos 2011 zur Nummer zwei nach GM aufgestiegen, nachdem Toyota nach der Katastrophe in Japan zurückgefallen war. Ob VW auf diesem Platz bleibt — daran zweifeln Marktbeobachter. VW-Chef Martin Winterkorn hatte schon Ende des vorigen Jahres seine Mannschaft darauf eingestimmt, dass 2012 „wesentlich härter“ werde als das abgelaufene Jahr.

In Europa erwartet Winterkorn einen Marktrückgang, insbesondere in hoch verschuldeten Ländern wie Italien oder Spanien. Wegen der unsicheren Aussichten seien kostspielige Rabattschlachten der Wettbewerber nicht auszuschließen. Die Nachfrage in China und Amerika wachse weiter. Volkswagen will weltweit angreifen. Mit einer neuen Produktionstechnologie werden die Fabriken auf denselben Stand gebracht, um schneller auf Nachfrageschwankungen reagieren zu können.

Neue Modelle, wie etwa ein günstiger Kleinstwagen, sollen neue Märkte erschließen. Weltweite Investitionen sollen die Wolfsburger gegen die Rivalen stärken: Dazu gehören vor allem Toyota, GM und Hyundai.

Auch in der Konzernzentrale warten wichtige Aufgaben. Die Eingliederung des Lkw-Bauers MAN in eine konzernweite Nutzfahrzeugstruktur mit der schwedischen Tochter Scania gehört dazu.

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