Suche nach Investor : Vier Bieter in Endrunde für Niki-Verkauf
Berlin (dpa) - Vier Interessenten sind in der Endrunde um den Kauf der insolventen Air-Berlin-Tochter Niki. Der Gläubigerausschuss beauftragte Insolvenzverwalter Lucas Flöther bei einer Sitzung zu entsprechenden Verhandlungen, wie ein Sprecher des Verwalters mitteilte.
Um wen es sich bei den Bietern handelt, wollte Flöther mit Blick auf die zugesicherte Vertraulichkeit nicht sagen. Noch in diesem Jahr soll eine Lösung gefunden sein, hieß es.
„Die Aussichten dafür stehen gut“, sagte Flöther. „Ich bin zuversichtlich, dass es möglich ist, große Teile des Geschäftsbetriebs und zahlreiche Arbeitsplätze in Österreich und Deutschland zu erhalten.“ Die österreichische Airline hatte vor mehr als einer Woche Insolvenz angemeldet, nachdem die Übernahme durch die Lufthansa wegen Bedenken der EU-Wettbewerbshüter geplatzt war. Niki stellte den Flugbetrieb ein, Tausende Passagiere saßen zunächst fest.
Die Airline mit rund 1000 Beschäftigten gilt als besonders attraktiver Unternehmensteil der ebenfalls insolventen Air Berlin. Bereits zum Start des Bieterverfahrens um Niki meldete Flöther „zahlreiche ernsthafte Interessenten“. Die Zahl schrumpfte jedoch mit Ablauf der Bieterfrist am Donnerstag. Insgesamt seien sechs Angebote für weite Teile des Niki-Geschäftsbetriebs eingegangen, hieß es weiter. Fünf von ihnen seien verbindlich.
Bereits vor Ablauf der Frist hatte Airline-Gründer und Ex-Rennfahrer Niki Lauda erklärt, verbindlich mitzubieten. Weitere Interessenten sollen unter anderem die British-Airways-Mutter IAG, der Reisekonzern Thomas Cook (Condor) und die Tuifly sein. Die irische Billiglinie Ryanair und das Konsortium um den Berliner Logistiker Zeitfracht sprangen hingegen ab.
Als ein Problem gilt, dass sich die Lufthansa während der geplanten Niki-Übernahme bereits einige Maschinen sicherte. Der Branchenprimus hat sich aber nach eigener Darstellung verpflichtet, die gekauften Maschinen einem künftigen Niki-Eigentümer zu überlassen.