Umbau Verdi will Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bei Eon/RWE-Deal

Essen. Verdi pocht beim angestrebten tiefgreifenden Umbau der Energieversorger Eon, Innogy und RWE auf einen Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen. „Die Transaktion findet nur dann unsere Zustimmung, wenn die betroffenen Beschäftigten Arbeitsplatz- und Tarifsicherheit haben“, sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Andreas Scheidt der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ („WAZ“, Donnerstag).

 Verdi-Bundesvorstandsmitglied Andreas Scheidt.

Verdi-Bundesvorstandsmitglied Andreas Scheidt.

Foto: Kay Herschelmann/verdi

Der angekündigte Arbeitsplatzabbau müsse sozial abgefedert sein. „Das heißt: ohne betriebsbedingte Kündigungen“, betonte Scheidt, der auch Vize-Aufsichtsratschef von Eon ist.

Das Ziel von Verdi ist laut Scheidt, bis zu den Sommerferien eine Grundsatzvereinbarung mit den drei Unternehmen zu erreichen. Möglichst bis zum Herbst soll nach Vorstellung der Gewerkschaft der Tarifvertrag für Eon, Innogy und RWE stehen. „Wir befinden uns in Kontakt mit den Unternehmensführungen und wollen möglichst schnell mit den Verhandlungen beginnen“, erklärte Scheidt. Nach Informationen der „WAZ“ treffen sich die Vorstandschefs Johannes Teyssen (Eon), Rolf Martin Schmitz (RWE) und Uwe Tigges (Innogy) voraussichtlich an diesem Donnerstag mit hochrangigen Vertretern von Verdi und IG BCE. Nach dpa-Information geht es dabei zunächst um eine Sondierung.

Eon und RWE planen eine komplette Neuordnung ihrer Geschäfte mit der Übernahme von Innogy durch Eon und einem Tausch von Aktivitäten und Vermögenswerten. Am Ende will Eon sich ganz auf die Energienetze und das Endkundengeschäft konzentrieren. RWE würde zu einem reinen Stromproduzenten aus konventionellen und erneuerbaren Energien. Eon erwartet den Vollzug des Übernahmeangebots nicht vor Mitte 2019. Bei der neuen Eon sollen nach der Transaktion rund 5000 Stellen gestrichen werden, hatte Konzernchef Teyssen angekündigt. dpa

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