Verdi kündigt Warnstreiks an Berliner Flughäfen an

Berlin (dpa) - Im deutschen Luftverkehr stehen durch einen Warnstreik in Berlin weitere Einschränkungen bevor. Die Gewerkschaft Verdi will in den nächsten Tagen kurzfristig zu spontanen Arbeitsniederlegungen in Tegel und Schönefeld aufrufen, wie sie am Dienstag angekündigte.

„Wir fangen nicht gleich mit der härtesten Keule an“, sagte Verhandlungsführer Jens Gröger. „Aber es wird zum Warnstreik kommen.“ Durch den Streik der Vorfeldmitarbeiter am Frankfurter Flughafen kommt es seit Tagen am größten deutschen Drehkreuz zu massiven Behinderungen. Dort wurden für den Mittwoch zudem die Fluglotsen zum Solidaritätsstreik aufgerufen.

Hintergrund des Berliner Warnstreiks sind die Tarifverhandlungen für die 1500 Beschäftigten des Dienstleisters Globeground. Sie kümmern sich an Deutschlands drittgrößtem Luftverkehrsstandort um die Passagier- und Gepäckabfertigung. „Der Warnstreik wird nicht über Tage gehen, aber er wird ein Signal setzen“, sagte Gröger. Der Ausstand werde sehr kurzfristig angekündigt, um es dem Arbeitgeber zu erschweren, Ersatzpersonal zu beschaffen, sagte Gröger.

Verdi fordert für die Globeground-Beschäftigten 4 Prozent mehr Geld für zwölf Monate. Sie verdienen laut Gewerkschaft zwischen 1449 und 2300 Euro brutto im Monat. In den Verhandlungen habe Verdi sich zu einer Arbeitszeiterhöhung bereit erklärt, die faktisch zu einer Nullrunde führe, sagte Gröger. Das habe Globeground abgelehnt. Der Arbeitgeber wolle die Entgelte einfrieren oder senken und plane Einschnitte im Manteltarif. Das Unternehmen kümmert sich um 80 Prozent der Bodendienstleistungen an den beiden Berliner Flughäfen.

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