Umweltschutzstandards bedroht : Verbraucherschützer warnen vor neuen EU-Handelsabkommen
Brüssel (dpa) - Verbraucherschützer warnen vor neuen EU-Handelsabkommen mit asiatischen und südamerikanischen Staaten.
Es bestehe die reale Gefahr, dass durch die Verträge Verbraucher- oder Umweltschutzstandards abgesenkt oder auf einem niedrigen Niveau festgeschrieben würden, kritisierte die Organisation Foodwatch zur Vorstellung einer Studie mit dem Titel „Handel um jeden Preis?“.
Über das mit Japan geplante Abkommen könnten zum Beispiel Import-Lebensmittel mit erhöhten Pestizidrückständen auf den Markt kommen. Grund sei der vergleichsweise starke Gebrauch von Pflanzenschutzmitteln in der japanischen Landwirtschaft, schreiben die Autoren.
Ein Freihandelsabkommen mit dem lateinamerikanischen Staatenverbund Mercosur birgt nach Einschätzung von Foodwatch große Umweltrisiken. Die Verbraucherschützer erwarten, dass Mercosur-Länder wie Brasilien ihre Fleischproduktion für den Export nach Europa deutlich steigern würden. Dies könnte fatale Folgen für die Umwelt haben, weil in Brasilien ein Großteil der Nutztierhaltung auf gerodeten Regenwaldflächen stattfinde, heißt es.