Düsseldorfer Veranstaltungsreihe „An der Wurzel gepackt“ : Keine einfachen Antworten zu Glyphosat
Düsseldorf Inmitten der existenziellen Bayer-Probleme mit dem Neuerwerb Monsanto bemüht sich die Düsseldorfer Uni um Versachlichung.
Tausende Klagen gegen Monsanto wegen angeblicher Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter, drei verlorene Prozesse für Bayer mit einer Schadenssumme von zuletzt zwei Milliarden Dollar und jetzt auch noch der Ärger um die Monsanto-Listen: Lässt sich die Diskussion über das Herbizid überhaupt noch versachlichen? Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf hat es versucht.
„An der Wurzel gepackt“ heißt die öffentliche Veranstaltungsreihe des Pflanzenforschungsverbunds Ceplas. Diesmal stand der Wirkstoff im Fokus, der 1950 eigentlich als Wasserenthärter synthetisiert und dessen Herbizidwirkung erst 20 Jahre später durch den Monsanto-Chemiker John Franz entdeckt wurde.
Die Vorteile laut Prorektor Peter Westhoff: Glyphosat ist einfach zu synthetisieren, billig und kann innerhalb von Wochen durch Mikroorganismen im Boden abgebaut werden. Seit Ende der 1990er Jahre glyphosatresistente Sojabohnen auf den Markt gekommen sind, ist der Verbrauch sprunghaft angestiegen. Heute ist es das weltweit meistverwendete Unkrautvernichtungsmittel. Seit 2000 ist das Monsanto-Patent abgelaufen.