Klimakiller Getränkeverpackung : Umwelthilfe fordert endgültige Abschaffung von Einweg
Berlin Die Deutsche Umwelthilfe fordert eine Abkehr von Einwegflaschen und -bechern.
Der scheinbar unaufhaltsame Vormarsch von Einwegflaschen und -verpackungen ist ein echter Klimakiller. Zu diesem Schluss kommt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) nach einer Auswertung einschlägiger Studien. Der Verband wirbt nun für ein Umdenken.
Früher war die Sache einfach: Mehrweg galt als gut, Einweg als schlecht. Doch seit Einführung des Pfandes auf bestimmte Einwegverpackungen vor 15 Jahren hat sich das Bild gründlich gewandelt. Lag die Mehrwegquote damals bei 63 Prozent, sind es aktuell nur noch 42,8 Prozent. Deutlich mehr als die Hälfte der Getränke in Deutschland wird also aus Einwegverpackungen konsumiert. An der glatten Umkehrung des Verhältnisses haben die Discounter entscheidenden Anteil. Viele von ihnen bieten Mineralwasser und andere nichtalkoholische Getränke nur noch in Einwegflaschen an.
Unterm Strich machen Getränkeverpackungen etwa zehn Prozent des Verpackungsmülls in Deutschland aus. Dazu zählen auch Einwegbecher, die sich durch den Coffee-to-go-Konsum großer Beliebtheit erfreuen. Laut DUH sind es in Deutschland pro Jahr fast drei Milliarden Stück. Hinzu kämen 16 Milliarden Einwegplastikflaschen sowie 2,7 Milliarden Getränkedosen.
Der DUH-Experte für Kreislaufwirtschaft, Thomas Fischer, warnte am Donnerstag vor den klimaschädlichen Folgen dieser Entwicklung: „Allein durch die konsequente Nutzung wiederbefüllbarer Coffee-to-go-Mehrwegbecher könnte jedes Jahr der Ausstoß von mehr als 110 000 Tonnen des Treibhausgases C02 vermieden werden.“. Umgerechnet würde das dem Schadstoffausstoß von rund 30 000 Pkw mit einer durchschnittlichen Laufleistung von 15 000 Kilometern im Jahr entsprechen.
Industrie verweist auf Verbesserungen bei Einweg
Würde man sämtliche alkoholfreie Getränke nur noch in Mehrwegflaschen anbieten, könnte der C02-Aussoß laut DUH sogar um 1,25 Millionen Tonnen im Jahr sinken. „Nach Auswertung aller einschlägigen Studien ist das Ergebnis eindeutig: Mehrweg schlägt Einweg beim Klimaschutz“, sagte Fischer.