Tiefrote Zahlen: Schuldenkrise belastet IKB

Düsseldorf (dpa) - Die europäische Schuldenkrise lastet schwer auf der krisengeschüttelten Mittelstandsbank IKB. Im Geschäftsjahr 2011/2012, das am 30. April endete, fiel ein Konzernverlust von mehr als einer halbe Milliarde Euro an.

Wie die IKB Deutsche Industriebank AG am Freitag in Düsseldorf berichtete, lag der Verlust bei 517 Millionen Euro verglichen mit einem Gewinn von 20 Millionen Euro im Vorjahr. In dem Ergebnis spiegelten sich vor allem die stark erhöhten Risikoaufschläge für europäische Staatsanleihen wider, hieß es. Würden Sonderfaktoren und Bewertungseffekte herausgerechnet, reduziere sich der Fehlbetrag im Vergleich zum Vorjahr von 140 Millionen auf 58 Millionen Euro.

Die Liquiditätslage der Bank sei stabil, hieß es. Die Bank baue nicht-strategische Aktiva ab, Bundesgarantien würden planmäßig getilgt. Aktuell belaufe sich das verbleibende Garantievolumen auf eine Summe von 4,2 Milliarden Euro. Der ursprüngliche Garantierahmen hatte bei 10 Milliarden Euro gelegen. Die IKB war das erste Opfer der Finanzmarktkrise in Deutschland: Die Bank hatte sich mit US-Hypotheken verspekuliert und musste 2007 von der KfW, dem Bund und anderen Banken gerettet werden.

Nach wie vor ist der Finanzinvestor Lone Star mit rund 90 Prozent Anteilen Haupteigentümer. Er hatte die Bank 2010 zum Verkauf gestellt, bis heute allerdings ohne Erfolg. Medienberichten zufolge soll die französische BNP Paribas an einer Übernahme interessiert gewesen sein. Lone Star hält sich zum Stand bedeckt. Branchenexperten halten angesichts der Lage auf den Finanzmärkten einen Verkauf derzeit aber für unwahrscheinlich.

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