Höhere Lebensmittelpreise Teuerungsrate verharrt im April bei 1,6 Prozent

Wiesbaden (dpa) - In Deutschland sind die Verbraucherpreise im April im Vergleich zum Vormonat gleich geblieben. Zwar waren Dienstleistungen und Waren aller Art im Schnitt 1,6 Prozent teuer als ein Jahr zuvor.

Höhere Lebensmittelpreise: Teuerungsrate verharrt im April bei 1,6 Prozent
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Dies berichtete das Statistische Bundesamt auf der Grundlage vorläufiger Zahlen. Vom März, in dem ebenfalls eine Jahresteuerung von 1,6 Prozent festgestellt worden war, ergab sich den Berechnungen zufolge aber keine Preissteigerung.

Vor allem höhere Lebensmittelpreise haben die Inflation angetrieben. Sie legten im April in der Jahresfrist weit überdurchschnittlich um 3,4 Prozent zu. Lebensmittel beeinflussen das Preisgefühl vieler Verbraucher überdurchschnittlich, weil sie besonders häufig eingekauft werden. Sie machen aber nur gut 9 Prozent des Warenkorbs aus, für den das Bundesamt monatlich die Preise erhebt.

Mit einem Plus von 1,2 Prozent nähert sich die Preissteigerung bei der Energie wieder der durchschnittlichen Inflation. Mit 1,6 Prozent Steigerung wuchsen die Wohnungsmieten exakt so schnell wie die übrigen Preise im Schnitt. Sie sind mit mehr als 20 Prozent der größte Posten in dem idealtypischen Waren- und Dienstleistungskorb. Bei sämtlichen Dienstleistungen zusammengenommen ging es um 1,5 Prozent nach oben.

Die Teuerungsentwicklung verlaufe in ruhigen Bahnen, analysierte der Chef-Volkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel. „Ein Inflationsdruck baut sich selbst in der konjunkturell überaus gut laufenden deutschen Volkswirtschaft nicht auf.“ Die Europäische Zentralbank (EZB) stehe damit nicht unter Handlungszwang, ihre ultralockere Geldpolitik schnell zu ändern.

Die EZB strebt mittelfristig für den gesamten Euroraum eine Teuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent an. Dieser Wert gilt als Garant für stabile Preise, weil er weit genug entfernt ist von der Nullmarke. Denn sind Preise dauerhaft niedrig oder sinken gar auf breiter Front, könnten das Unternehmen und Verbraucher verleiten, Investitionen aufzuschieben und so Wachstum ausbremsen.

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