Einigung : Tarifabschluss bei der Deutschen Post
Nach einer Urabstimmung drohte bei der Post ein unbefristeter Streik - doch dann raufen sich die Tarifparteien in letzter Minute noch einmal zusammen. In einer nächtlichen Marathonsitzung einigen sie sich auf einen neuen Vertrag für die 160 000 Beschäftigten.
Die Deutsche Post und die Gewerkschaft Verdi haben sich auf einen neuen Tarifvertrag für die 160 000 Beschäftigten des Logistikkonzerns geeinigt. Dies teilten die Tarifparteien am Samstag mit. Alle Beschäftigten erhalten demnach ab dem 1. April monatlich 340 Euro mehr im Monat. Dies bedeutet laut Post eine durchschnittliche Lohnerhöhung um 11,5 Prozent. Hinzu kommt eine Sonderzahlung von insgesamt 3000 Euro über 15 Monate. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags beträgt insgesamt 24 Monate.
Mit der Einigung wird voraussichtlich ein unbefristeter Streik abgewendet, für den sich die Gewerkschaftsmitglieder in einer Urabstimmung bereits ausgesprochen hatten. In einer weiteren Urabstimmung werden sie jetzt über das Verhandlungsergebnis abstimmen. Die Gewerkschaft empfahl die Annahme des Verhandlungsergebnisses.
Die stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis äußerte sich zufrieden: „Mit diesem Tarifergebnis wird unser wichtigstes Ziel, einen Inflationsausgleich insbesondere für die unteren Einkommensgruppen zu schaffen, nach den aktuellen Prognosen der zu erwartenden Preissteigerungsrate erreicht“, sagte Kocsis laut einer Mitteilung. Post-Personalvorstand Thomas Ogilvie sagte: „Wir sind im Interesse unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch unserer Kunden über unsere finanzielle Schmerzgrenze hinaus gegangen. Wichtig ist, dass wir längere Streiks zu Lasten unserer Kunden und des Unternehmens vermeiden konnten.“