Tagelanger Lokführerstreik bei Regiobahnen beendet

Frankfurt/Main (dpa) - Nach fünfeinhalb Tagen hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) in der Nacht zu Montag ihren Streik bei sechs Regiobahnen beendet. Etwa die Hälfte der Züge bei den bestreikten Unternehmen sei ausgefallen, bilanzierte die GDL am Montag in Berlin.

Die Gewerkschaft hatte am Dienstag vergangener Woche die Lokführer von neun Deutsche-Bahn-Konkurrenten zunächst zu einem dreitägigen Ausstand aufgerufen, diesen dann aber bei sechs Unternehmen noch einmal um 60 Stunden verlängert. Sie wollte damit die Aufnahme von Tarifverhandlungen über einen Rahmenvertrag für Lokführer erzwingen.

Bei den bis zuletzt vom Streik betroffenen Regiobahnen handelte es sich um die AKN Eisenbahn AG, die Bayerische Regiobahn GmbH (BRB), die Nord-Ostsee-Bahn GmbH (NOB) und Ostseeland Verkehr GmbH (OLA), die Veolia Verkehr Regio Ost GmbH (VVRO) und die Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt GmbH (VVSA).

Die Gewerkschaft beklagte, dass die Mutter Veolia bei ihren Tochtergesellschaften NOB, OLA, VVRO und BRB etwa ein Zehntel der Lokführer ausgesperrt habe, zum Teil über die Dauer des Streiks hinaus. Die Lokführer hätten das Betriebsgelände nicht betreten dürfen und erhielten für die Zeit der Aussperrung keine Vergütung. „Diesen Affront nehmen wir nicht unwidersprochen hin“, sagte der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky. „Wir prüfen derzeit die Einleitung juristischer Schritte zum Schutz unserer Mitglieder.“

Die GDL will für alle 26 000 Lokführer in Deutschland einen eigenen Rahmentarif erstreiten, der einheitliche Einkommen, Zulagen sowie Regeln für Arbeitszeiten und Urlaubstage festlegt. Messlatte soll das Niveau des Marktführers Deutsche Bahn (DB) sein, mit dem die GDL im April eine Einigung erzielt hatte.

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