Studie: NRW-Wirtschaft lahmt

Das Kölner IW-Institut legt ein Gutachten vor. Arbeitgeber fordern Vorrang für Firmen. Die Landesregierung spricht von einem "Zerrbild".

Für NRW-Wirtschaftsminister Duin verzerrt die Studie die wirkliche Lage. (Archivfoto)

Für NRW-Wirtschaftsminister Duin verzerrt die Studie die wirkliche Lage. (Archivfoto)

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Düsseldorf. Nach Einschätzung des unternehmernahen Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) ist die Lage der NRW-Wirtschaft ernüchternd. „Die seit Jahren schwache wirtschaftliche Dynamik, eine höhere Arbeitslosigkeit als in allen anderen westdeutschen Flächenländern und der mit Abstand höchste Schuldenberg aller Bundesländer illustrieren den Handlungsdruck für die Politik“, sagte IW-Geschäftsführer Hubertus Bardt in Düsseldorf.

Trotz ständig steigender Steuereinnahmen seien die öffentlichen Investitionen in NRW viel zu gering. „2015 wurde nur jeder zehnte Euro in den Haushalten von Land und Kommunen, knapp 11,2 Milliarden Euro, für Investitionen aufgewendet“, so Bardt.

Angesichts dieser Analyse forderte Unternehmerpräsident Arndt G. Kirchhoff einen Politikwechsel. Firmen müssten an Rhein und Ruhr wieder Vorrang haben. Es gelte, Wachstum zu ermöglichen und nicht weiter zu behindern. „NRW muss auf Sieg spielen“, forderte Kirchhoff.

„Die Studie zeichnet ein Zerrbild der wirtschaftlichen Situation“, sagte NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) auf Anfrage unserer Zeitung. NRW sei das wirtschaftliche Herzstück Deutschlands. „Nie hatten so viele Menschen gute Arbeit wie heute: 6,5 Millionen sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt, das sind 600 000 mehr als 2010“, so Duin. NRW sei der Investitionsstandort Nr. 1 für internationale Unternehmen und liege mit 67000 Gründungen an der Spitze der Bundesländer.

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