Studie: Führungsetagen weiter fast frauenfreie Zonen

Berlin (dpa) - Frauen sind in den Führungsgremien der großen börsennotierten Firmen in Deutschland einer Studie zufolge noch immer wenig präsent. Bei den 160 in Dax, MDax, SDax und TecDax notierten Unternehmen sind nur acht Prozent der Aufsichtsräte und Vorstände weiblich.

Dies teilte die Managerinnen-Initiative „Frauen in die Aufsichtsräte“ (Fidar) in Berlin mit. In den Vorständen beträgt der Frauenanteil demnach nur 3,4 Prozent. Es sei allerdings ein positiver Trend abzulesen, erklärte Fidar-Präsidentin Monika Schulz-Strelow. So sei der Frauenanteil an der Führungsspitze im Vergleich zum vergangenen Jahr um 1,5 Prozentpunkte gestiegen. Viele Firmen hätten darauf verwiesen, dass sie unterhalb der Aufsichtsrats- und Vorstandsebene eine höhere Quote hätten.

Unter dem Strich verändere sich aber zu wenig, kritisierte die Managerinnen-Initiative. So würde es laut Fidar beim jetzigen Tempo noch mehr als 14 Jahre dauern, um in Vorständen und Aufsichtsräten auf eine Frauenquote von einem Drittel zu kommen. Schulz-Strelow mahnte eine europaweite Quotenregelung an.

Erfreulich sei, dass 23 der großen börsennotierten Firmen im vergangenen Jahr erstmals eine Frau in die Aufsichtsräte berufen hätten. Die Zahl der komplett frauenfreien Führungsspitzen sank der Studie zufolge auf 56. Auch die DAX-30-Konzerne hätten deutlich Boden gut gemacht.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung war im Januar zu ähnlichen Ergebnissen gekommen. Demnach waren Ende 2011 nur 28 von insgesamt 943 Vorstandsposten der Top-200-Unternehmen mit Frauen besetzt. Bei den 30 Dax-Unternehmen sei der Frauenanteil in den Vorständen auf 3,7 Prozent gestiegen.

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