Steigende Nitratbelastung: Trinkwasser könnte viel teurer werden

Düsseldorf. Die Wasserwirtschaft warnt wegen der steigenden Nitratbelastung vor erheblich steigenden Preisen für Trinkwasser. „Wenn sich die gängige Düngepraxis nicht ändert, könnten erhebliche Mehrkosten auf die Verbraucher zukommen: Trinkwasser könnte in einigen Regionen um bis zu 62 Prozent teurer werden“, sagte Martin Weyand, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).

Symbolbild.

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Foto: Lukas Schulze

Ein Drei-Personen-Haushalt müsse dann durchschnittlich im Jahr 352 statt 217 Euro zahlen.

Die zunehmende Verschmutzung des Grundwassers erfordere eine immer kostenintensivere Aufbereitung des Trinkwassers, so Weyand. Dies zeige ein BDEW-Gutachten zu den Kosten der Nitratbelastung. Dass die Situation besorgniserregend sei, zeige der aktuelle EU-Bericht zur Nitratbelastung der Wasserressourcen: Der Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter wird demnach in Deutschland bereits an 28 Prozent der Messstationen überschritten.

Das Umweltbundesamt hatte bereits vor einem Jahr vor Preissteigerungen von bis zu 45 Prozent bei Trinkwasser gewarnt. Gerade in Gebieten mit landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen sei das Grundwasser häufig durch zu viel Stickstoff belastet, so die Behörde. Ursache seien Gülle und Mineraldünger. Ein Kubikmeter Trinkwasser kostet in den größeren Städten in NRW im Schnitt 2,79 Euro, so der Bund der Steuerzahler. Die regionalen Unterschiede sind groß.

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