Sparkassen kommen Übernahme der Dekabank näher

Frankfurt/Main (dpa) - Die Sparkassen kommen der Übernahme der Dekabank näher. Wie die Nachrichtenagentur dpa aus Kreisen erfuhr, haben sich Landesbanken und Sparkassen bei der Frage nach der Aufteilung der Finanzierung des Landesbank-Ausstiegs angenähert.

Derzeit sind beide noch je zur Hälfte an dem Fondsdienstleister der Sparkassen beteiligt. Mehrere Landesbanken wollen oder müssen ihre Anteile aber verkaufen, etwa die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) oder die WestLB.

Dem Vernehmen nach soll die Dekabank eigene Anteile von rund einer Milliarde Euro übernehmen, Anteile von 1,3 Milliarden Euro sollen regionale Verbände der Sparkassen übernehmen. Die Dekabank werde mit etwa 4,6 Milliarden Euro bewertet.

Nach Informationen des „Handelsblatts“ (Mittwoch) will der Vorsitzende des Dekabank-Verwaltungsrates, Sparkassenpräsident Heinrich Haasis, demnächst schriftlich bei den Landesbanken anfragen, ob sie ihre Anteile zeitnah verkaufen wollen. Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) wollte dies nicht bestätigen. Ein Sprecher sagte nur, Haasis stehe in engem Kontakt mit den Landesbanken.

Schon im August hatte Haasis gesagt, er erwarte bis Februar/März 2011 eine Einigung über die künftige Eigentümerstruktur der Dekabank. Er ließ durchblicken, dass der Fondsdienstleister im Besitz der Gruppe bleiben soll.

Die Dekabank ist derzeit gut im Geschäft. Schon nach den ersten neun Monaten 2010 hatte sie das Rekordergebnis des gesamten Vorjahres übertroffen. Bis Ende September schnellte das wirtschaftliche Ergebnis auf 677,9 (Vorjahreszeitraum 502,5) Millionen Euro in die Höhe. Im gesamten Vorjahr hatte diese Kernkennzahl der Dekabank, die Erträge minus Aufwendungen misst, bei 661,8 Millionen Euro gelegen.

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