Spanische Arbeitslosigkeit weiter auf Rekordniveau

Madrid (dpa) - Die Arbeitslosigkeit in Spanien ist im Dezember weiter gestiegen und bleibt damit auf einem Rekordniveau. Im Dezember legte die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat um 332 266 auf 4,4 Millionen zu.

Dies entspricht einer Zunahme von 7,86 Prozent, wie das Arbeitsministerium in Madrid mitteilte. Im Vergleich zum Vormonat stieg die Arbeitslosenzahl geringfügig um 0,04 Prozent. Damit ist sie zum fünften Monat in Folge gestiegen. Die Zunahme der Arbeitslosigkeit 2011 ist fast doppelt so hoch als im Vorjahr.

Die Daten bestätigten die Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage, sagte die Staatssekretärin für Beschäftigung, Engracia Hidalgo. Das Arbeitsministerium gibt üblicherweise keine Arbeitslosenquote bekannt. Nach Angaben des spanischen Statistikinstituts INE lag sie im dritten Quartal 2011 bei 21,52 Prozent, laut der EU-Statistikbehörde Eurostat sogar bei 22,8 Prozent. In beiden Fällen handelt es sich um die höchste Quote in der EU. Besonders dramatisch ist die Jugendarbeitslosigkeit: Sie lag nach Angaben der spanischen Statistikern zuletzt bei rund 46 Prozent.

Der neue konservative Ministerpräsident Mariano Rajoy hat den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit zusammen mit der Reduzierung des Haushaltsdefizits und der Reform des Finanzsystems zu den höchsten Prioritäten seiner Regierung erklärt. Die spanische Wirtschaft war im dritten Quartal 2011 stagniert. Für den vierten Quartal und das erste Vierteljahr 2012 rechnet die neue Regierung mit einem „negativen Wachstum“. Sollte sich die Prognose bestätigen, wäre Spanien erneut in die Rezession abgerutscht.

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