Fälschungen : Skandal um japanischen Stahlriesen Kobe weitet sich aus
Tokio (dpa) - Der Skandal um gepanschte Metallprodukte des japanischen Stahlriesen Kobe Steel weitet sich aus. Die Nummer drei der Branche gestand, dass noch stärker als bislang angenommen geschwindelt worden sei.
Dabei handele es sich um Stahl-, Kupfer- und Aluminiumprodukte im Volumen von mehr als 11 000 Tonnen, die in Japan, China, Malaysia und Thailand hergestellt und an über 100 Kunden ausgeliefert wurden. Kobe-Steel-Chef Hiroya Kawasaki entschuldigte sich. Er betonte, es werde intern untersucht, ob es noch weiteres Fehlverhalten gegeben habe.
Metalle und Metallverbindungen stecken als Werkstoffe in zahllosen Endprodukten. Kobe Steel räumte ein, dass Mitarbeiter bei Aluminium-, Kupfer- und Eisenpulverprodukten zur Verwendung in Autos, Zügen, Flugzeugen sowie militärischer Ausrüstung Inspektionsdaten etwa zur Materialstärke gefälscht hatten. Einige Fälle reichten ein Jahrzehnt zurück. Teils sollen auch Inspektionsprozesse abgekürzt worden sein.
Wie die japanische Nachrichtenagentur Jiji Press meldete, könnten betroffene Produkte nicht nur wie bisher angenommen an rund 200, sondern möglicherweise an 500 Kunden ausgeliefert worden sein.