Siemens kommt in Schwung
München (dpa) - Der Umbau bei Siemens zeigt Wirkung: Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres (30. September) lief es für den Elektrokonzern besser als erwartet. Dank milliardenschwerer Großaufträge legten der Bestelleingang und auch der Umsatz deutlich zu, das Ergebnis im industriellen Geschäft wuchs kräftig.
Konzernchef Joe Kaeser sieht seine Strategie bestätigt. In den zwei Jahren seit der Verkündung des Unternehmensprogramms „Vision 2020“ sei Siemens näher an die Kunden und den Markt gerückt. „Wir sind schlanker und straffer geworden. Wir haben unsere Innovationskraft verbessert. All das trägt Früchte“, erklärte Kaeser.
Die Jahresziele bekräftigte er - auch wenn die für das zweite Halbjahr erhoffte Belebung in gewinnträchtigen Geschäftsfeldern wie der Sparte „Digitale Fabrik“ weitgehend ausbleiben könnte. „Trotz anhaltender Herausforderungen im Markumfeld werden wir unser profitables Wachstum konsequent fortsetzen“, sagte Kaeser.
Siemens will im Gesamtjahr 2015/16 (30. September) mindestens 5,3 Milliarden Euro Gewinn einfahren. Im industriellen Geschäft sollen 10 bis 11 Prozent vom Umsatz übrig bleiben. Dabei hilft auch das Sparprogramm, mit dem die Münchner etwas schneller vorankommen als bisher erwartet. Statt der bisher angepeilten 800 bis 900 Millionen Euro rechnet Kaeser nun mit 850 bis 950 Millionen Euro an Einsparungen in diesem Jahr.
Im zweiten Geschäftsquartal legte der Bestelleingang dank Aufträgen für Kraftwerke in Ägypten sowie für einen Offshore-Windpark in Großbritannien um sieben Prozent auf 22,3 Milliarden Euro zu. Der Umsatz stieg um fünf Prozent auf 19 Milliarden Euro. Das Ergebnis des industriellen Geschäfts konnte Siemens sogar um 28 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro steigern.
Nach Steuern sackte der Gewinn zwar von 3,9 auf 1,5 Milliarden Euro ab. Allerdings hatten im Vorjahr rund 3 Milliarden Euro an Veräußerungsgewinnen aus dem Verkauf der Hörgerätesparte und der Anteile am Hausgeräte-Hersteller BSH das Ergebnis aufgepolstert.