Seefahrt: Deutsche Flagge gegen Piraten

Regierung und Reeder beraten über Verbesserung der Sicherheit.

Berlin. Im Kampf gegen Piratenangriffe am Horn von Afrika hat die Bundesregierung die Reedereien aufgefordert, mehr Schiffe unter deutscher Flagge fahren zu lassen. „Jeder Reeder muss wissen, dass wir ihm sehr viel besser helfen können, wenn sein Schiff unter deutscher Flagge fährt“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Hans-Joachim Otto, der „Wirtschaftswoche“. Dann könnte im Ernstfall einfacher Hilfe von deutschen Soldaten kommen. Von 3500 Schiffen deutscher Reedereien sind derzeit nur rund 440 mit deutscher Flagge unterwegs. Beim Fahren unter Billigflagge lassen sich zum Beispiel Aufwendungen für Sozialversicherungen und für die Einhaltung von Sicherheitsbestimmungen sparen.

Für Montag hat Otto Experten zu einem Treffen eingeladen, um einen besseren Schutz gegen Piraten zu besprechen. Einig sind sich die Fachleute, dass Deutschland als Exportvizeweltmeister auf sichere Seewege angewiesen ist.

Aktuell sind 31 Handelsschiffe mit mehr als 500 Besatzungsmitgliedern in der Gewalt von Piraten, darunter die deutsche „Ems River“. 2010 gab es 445 Angriffe, 53 Schiffe mit 1181 Geiseln wurden entführt, acht Matrosen starben, berichtete die Internationale Seefahrtsbehörde.

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