Schäuble kann sich Posten als Eurogruppen-Chef vorstellen

Berlin (dpa) - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) kann sich vorstellen, den einflussreichen Vorsitz der Eurogruppe zu übernehmen.

„Wenn ein Politiker wie Jean-Claude Juncker sagt, ich wäre für solch ein vermittelndes Amt geeignet, dann ist das keine Beleidigung“, sagte Schäuble dem „Focus“. Er fügte hinzu: „Er sagt es, wie es ist: Der Wolfgang will, dass ich es bleibe. Und ich will, dass er es wird.“ Wichtig sei, dass die Eurogruppe ihre Aufgabe gut wahrnehme. Das habe sie mit dem Vorsitzenden Juncker gut getan, sagte Schäuble. „Und das muss auch für die Zukunft gesichert sein. Und den Rest warten wir mal ab.“

Auf die Frage, ob er das Amt eher als Traumjob oder wegen der Eurokrise eher als ein Albtraum empfände, antwortete Schäuble: „Es ist nicht mein Traum. Aber es wäre auch kein Albtraum. Wenn wir unsere Verantwortung für unser Land und Europa wahrnehmen, dann muss Deutschland in politischen Gremien immer eine gewisse Führungsverantwortung tragen.“

Die Personalfrage liegt seit Wochen wegen der Präsidentenwahl in Frankreich auf Eis. Sie soll in den nächsten Wochen im Paket entschieden werden. Nach früheren Angaben von Diplomaten gehört dazu auch der Chefposten beim künftigen europäischen Krisenfonds ESM, eine Neubesetzung im Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie das Präsidentenamt bei der Osteuropabank (EBRD) in London. Das Mandat des luxemburgischen Premierministers Juncker läuft Ende Juni aus.

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