Kauf von Callidus : SAP baut Geschäft mit Milliardenzukauf in den USA aus
Walldorf (dpa) - Europas größter Softwarehersteller SAP will die Milliarden-Investitionen in das Cloudgeschäft in diesem Jahr wieder in steigende Ertragskraft ummünzen.
Zudem schaltet der Konzern aus Walldorf auch im Wettbewerb mit dem großen US-Rivalen Salesforce einen Gang höher: Für 2,4 Milliarden US-Dollar (knapp 2 Milliarden Euro) will er den US-Anbieter Callidus kaufen, dessen Software Vertriebsprozesse von Firmen erleichtern und verbessern soll - eine Domäne von Salesforce.
Im Cloudgeschäft wird Software zentral in Rechenzentren betrieben und dann zur Nutzung quasi an die Kunden vermietet - und nicht auf deren Rechnern installiert. Das kostet SAP gerade am Anfang mehr Geld als das traditionelle Geschäft mit Lizenzen.
Die Umsatzrendite - also das, was vom Umsatz als Gewinn vor Steuern und Zinsen übrig bleibt - soll zum ersten Mal seit 2013 wieder zulegen, wie Vorstandschef Bill McDermott am Dienstag in Walldorf sagte. Die versprochene Wende habe der Konzern im vierten Quartal eingeleitet. 28,9 Prozent waren es am Ende in 2017, 29,9 Prozent könnten es laut SAP-Prognose im besten Fall in 2018 werden. Dann will SAP auch erstmals mehr Umsatz mit der Cloud als mit dem Verkauf von Softwarelizenzen machen, wie Finanzchef Luka Mucic sagte.