Ruf nach Zerschlagung von spanischen Sparkassen

Frankfurt/Main (dpa) - Der neue Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Georg Fahrenschon, fordert die Zerschlagung der spanischen Sparkassen wie der Krisenbank Bankia.

„In Spanien sollten die Hilfen genutzt werden, um die Sparkassen wieder zu echten, ortsgebundenen Instituten zu machen und den Irrweg Kapitalgesellschaft zu korrigieren“, sagte Fahrenschon der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Dienstag).

„Die Immobilienblase in Spanien hat ihre Ursache auch darin, dass die Sparkassen das Regionalprinzip aufgegeben haben und daraufhin jeder den anderen bei der Kreditvergabe an den Immobiliensektor übertrumpfen wollte“, sagte der Verbandschef. Spanien hatte am Montag offiziell einen Antrag auf Hilfen für seine Banken aus dem Euro-Rettungsschirm gestellt.

Fahrenschon kritisierte die Pläne für eine europäischen Bankenunion: „Für uns ist nicht akzeptabel, dass in einer sogenannten Bankenunion Sparkassen oder gar deren Kunden - die Sparer - mit ihrem Geld die Schieflagen ausländischer Banken ausgleichen sollen.“ Jede Bank müsse zunächst selbst Vorsorge betreiben.

Wenn solche Reserven nicht ausreichen, sollten nationale Haftungssysteme gleichartig organisierter Banken greifen, sagte er der Zeitung. Notfalls müsse zum Schutz Dritter auch der Steuerzahler einspringen. „Das wird aber nur auf nationaler Ebene möglich sein, weil dort die parlamentarische Haushaltssouveränität liegt.“

Die geplante Bankenunion für mehr Absicherung der europäischer Geldhäuser durch eine gemeinsame Aufsicht und Einlagensicherung ist auch Thema beim EU-Gipfel Ende der Woche in Brüssel.

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