Globaler Export Rheinische Wirtschaft optimistisch

Trotz der globalen Risiken für den Export beurteilen die Unternehmen ihre Aussicht meist gut.

Globaler Export: Rheinische Wirtschaft optimistisch
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Düsseldorf. US-Präsident Donald Trump verfolgt seine „America first“-Politik mit der Androhung von Zöllen und der Kündigung von Handelsabkommen. Und mit dem Brexit zeichnen sich weitere dunkle Wolken ab — für die exportabhängige deutsche und auch die regionale Wirtschaft. Allein im Rheinland beträgt die Exportquote, also das Verhältnis der Warenexporte und Dienstleistungen zum Bruttoinlandsprodukt, 50,3 Prozent. Hubertus Hille, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg, sagt: „Da auch in Frankreich und den Niederlanden europa- und freihandelskritische Parteien an Einfluss gewinnen könnten, lauern Risiken, die wir sicher im Auge behalten müssen — ohne aber jetzt in hektischen Aktionismus zu verfallen.“ Das Konjunkturbarometer Rheinland, das Hille am Dienstag mit seinem Amtskollegen Gregor Berghausen von der Düsseldorfer IHK vorstellte, scheint diese Noch-Gelassenheit der Unternehmen zu bestätigen.

Knapp 3000 Unternehmen in den IHK-Bezirken Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Köln, Mittlerer Niederrhein, Niederrhein und Wuppertal-Solingen-Remscheid wurden zu ihrer aktuellen wirtschaftlichen Lage sowie zu ihren Erwartungen für 2017 befragt.

39,7 Prozent der zum Jahresbeginn 2017 befragten Betriebe im Rheinland bezeichnen ihre Lage als gut, weitere 49,8 Prozent immerhin als befriedigend. Hubertus Hille bewertet das so, dass sich die Konjunktur im Rheinland sehr stabil entwickle. Hille: „Anhaltend niedrige Zinsen, eine hohe Kaufkraft und Konsumlaune, eine bis in den November hinein relativ niedrige Inflation sowie steigende Einkommen und Beschäftigung stützen diesen Verlauf“.

26 Prozent der Unternehmen gehen für die kommenden Monate von einer sich weiter verbessernden Geschäftsentwicklung aus. Weitere 60,9 Prozent erwarten keine größeren Veränderungen. Lediglich 13,1 Prozent befürchten eine Verschlechterung.

Aktuell rechnen 27,7 Prozent der exportierenden Unternehmen für 2017 mit einer Zunahme ihrer Exporte, nur 13,9 Prozent erwarten einen Rückgang. Motor der Wirtschaft bleibt in den meisten Branchen die gute Inlandsnachfrage.

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