Übernahmekosten drücken Gewinn : Rewe baut Supermarkt-Geschäft massiv aus
Köln (dpa) - Der Lebensmittelhandel in Deutschland boomt - und einer der großen Gewinner ist der Kölner Handelsriese Rewe. Der Lebensmittelhändler steigerte im vergangenen Jahr die Umsätze in seinen deutschen Supermärkten um satte 15,4 Prozent auf mehr als 21 Milliarden Euro, wie er mitteilte.
Auch die Rewe-Discounttochter Penny wuchs - allerdings deutlich schwächer. Ein wichtiger Grund für den Umsatzsprung bei den Supermärkten war die Übernahme von 64 Kaiser's Tengelmann-Filialen und 164 Sky-Supermärkten, die Rewe ein zusätzliches Umsatzvolumen von deutlich mehr als einer Milliarde Euro verschafften.
Doch auch ohne die Zukäufe habe Rewe „das stärkste Umsatzwachstum der Supermarktbranche erwirtschaftet“, sagte Konzernchef Lionel Souque unter Berufung auf Zahlen des Marktforschungsunternehmens Nielsen Trade Dimensions. Bereinigt um die Neuerwerbungen lag das Plus bei 5,8 Prozent.
Rewe profitierte besonders stark von der gestiegenen Kauflust der Bundesbürger. 2017 war nach Angaben des Marktforschungsunternehmens GfK für den Konsumgüterhandel „das beste in einer Reihe von guten Jahren“. Vor allem weil die Konsumenten häufiger zu teureren Produkten griffen, um sich eine „kleine Freude“ zu gönnen.
Den Umsatzsprung hat Rewe aber teuer bezahlt. Der Gewinn des Konzerns brach wegen der Kosten für die Filialübernahmen nach den bisher vorliegenden Zahlen um 27 Prozent auf 338 Millionen Euro ein. Und auch in den kommenden Jahren rechnet der Handelsriese mit weiteren Belastungen wegen Übernahmen. Vor allem die Sky-Supermärkte würden das Unternehmen noch Jahre Geld kosten, sagte Souque.
Dennoch verteidigt der Manager die Zukäufe. „Durch die Kaiser's-Tengelmann-Filialen und den Sanierungsbedarf bei Sky haben wir eine temporäre Ergebnisbelastung“, sagte er. „Doch indem wir dort investieren und modernisieren, verbessern wir unsere Wettbewerbsposition erheblich.“