Rekord bei Exporten

Deutschland steht wegen seiner Ausfuhrstärke am Pranger.

Wiesbaden. Mitten in der Debatte um die deutsche Exportstärke hat der Ausfuhrüberschuss ein neues Rekordhoch erreicht. Die Exporte überstiegen im September die Importe um 20,4 Milliarden Euro.

Damit wurde der bisherige Höchstwert vom Juni 2008 übertroffen, damals lag der Handelsbilanzsaldo bei 19,8 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Zahlen dürften die Diskussion über die im Vergleich zum Import starke Exportwirtschaft Deutschlands zusätzlich anheizen.

Kritiker werfen Deutschland vor, mit seinen Handelsüberschüssen und einer schwachen Binnenkonjunktur die Ungleichgewichte in Europa zu verstärken. EU-Währungskommissar Olli Rehn erklärte, Deutschland überschreite seit 2007 den Referenzwert für den Leistungsbilanzüberschuss.

Rehn will sich noch dazu äußern, ob seine Behörde Deutschland dazu genauer untersucht. Im schlimmsten Fall drohen Deutschland finanzielle Sanktionen. Auch das US-Finanzministerium hatte Deutschland wegen seiner hohen Handelsbilanzüberschüsse scharf kritisiert.

Die Ausfuhren legten im September den zweiten Monat in Folge deutlich zu. Sie stiegen gegenüber dem Vormonat (plus 1,7 Prozent) als auch binnen Jahresfrist (plus 3,6 Prozent). Die Einfuhren waren aber rückläufig. Trotz der jüngsten Zuwächse von Januar bis September steht ein Minus von 0,9 Prozent bei den Ausfuhren.

Der Außenhandelsverband BGA hatte bereits seine Prognose kassiert, wonach die Exporte nach dem Rekordjahr 2012 in diesem Jahr um fünf Prozent zulegen sollten. Er rechnete zuletzt mit einer schwarzen Null. dpa

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