„Autogipfel“ im Kanzleramt Regierung und Autoindustrie einigen sich - Kaufprämie für E-Autos steigt erheblich

Berlin · Ein höherer Zuschuss von Staat und Herstellern soll den Verkauf von Elektroautos ankurbeln. Das ist ein zentrales Ergebnis des „Autogipfels“ im Kanzleramt.

 Autofahrern soll mit finanziellen Anreizen der Kauf eines E-Autos schmackhaft gemacht werden.

Autofahrern soll mit finanziellen Anreizen der Kauf eines E-Autos schmackhaft gemacht werden.

Foto: picture alliance / dpa/Jan Woitas

Bundesregierung und Autoindustrie haben sich bei einem Spitzentreffen auf eine milliardenschwere höhere Kaufprämie für Elektroautos verständigt. Beide Seiten übernehmen wie bisher jeweils zur Hälfte die Kosten, wie die Deutsche Presse-Agentur am Montagabend aus Regierungskreisen erfuhr.

Die Kaufprämie soll bis Ende 2025 verlängert werden, wie aus einer Vorlage für das Spitzentreffen hervorging, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die vor mehr als drei Jahren eingeführte Prämie ist bisher bis Ende 2020 befristet. Die Verlängerung soll Unternehmen und Verbrauchern langfristig Planungssicherheit geben.

Vorgesehen ist auch, die Prämie deutlich anzuheben. Für rein elektrische Autos unterhalb eines Listenpreises von 40 000 Euro soll der Zuschuss von bisher 4000 Euro auf 6000 Euro steigen. Für sogenannte Plug-In-Hybride soll es laut Vorlage künftig in dieser Preisklasse statt 3000 dann 4500 Euro geben.

Für Autos mit einem Listenpreis über 40 000 Euro soll der Zuschuss für reine E-Autos künftig bei 5000 Euro liegen, für Plug-in-Hybride bei 4000 Euro. Bisher werden Elektroautos nur bis zu einem Netto-Listenpreises von 60 000 Euro gefördert. Diese Deckelung soll künftig entfallen.

Vor dem Treffen war zunächst unklar, ob die Industrie die Kosten weiter anteilig übernimmt. Der deutsche Marktführer Volkswagen signalisierte dann aber Bereitschaft, die höhere Kaufprämie für Elektroautos weiter zur Hälfte mitzufinanzieren, wie die dpa aus Teilnehmerkreisen des „Autogipfels“ erfuhr. Zur bestehenden Kaufprämie hatten Bund und Industrie jeweils 600 Millionen Euro beitragen.

An dem Spitzentreffen nahmen neben Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mehrere Bundesminister und Ministerpräsidenten teil, dazu die Chefs des Autoverbandes VDA sowie von Autoherstellern, Zulieferern und Gewerkschaften.

Mit den höheren Kaufprämien soll der Verkauf von E-Fahrzeugen angekurbelt werden. Zwar steigen die Neuzulassungen, aber auf einem immer noch niedrigen Niveau. Die Autohersteller wollen in den kommenden Monaten und Jahren zahlreiche E-Autos auf den Markt bringen, auch im Massenmarkt.

Auf dem „Autogipfel“ ging es neben der Kaufprämie auch darum, den Aufbau eines flächendeckenden Netzes an Ladestationen für E-Autos zu beschleunigen. Dies gilt als zentrale Voraussetzung für den Erfolg der Elektromobilität.

(dpa)
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