Angespannte Lage in Nahost Ölpreise steigen weiter

New York/London (dpa) - Die Ölpreise haben am Donnerstag im frühen Handel zugelegt. Nach dem Rückzug der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran ist die Lage im Nahen Osten zunehmend heikel.

Iranische Kuds-Brigaden beschossen in der Nacht zum Donnerstag israelische Stellungen auf den von Israel annektierten Golan-Höhen. Zuvor hatte es Angriffe auf iranische Kräfte in Syrien gegeben, die weitgehend Israel zugeordnet wurden. Konflikte im Nahen Osten könnten die Ölproduktion dämpfen - und dadurch die Preise steigen lassen.

Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli kostete am Morgen 77,72 US-Dollar. Das waren 51 Cent mehr als am Vortag. In der Nacht hatte der Preis bei bis zu 77,82 Dollar gelegen. Ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Juni wurde mit 71,62 Dollar notiert - 48 Cent mehr als am Vortag. In der Nacht hatte der Kurs bis zu 71,75 Dollar erreicht. Damit sind die führenden Rohölsorten der Welt so teuer wie zuletzt Ende 2014.

Der US-Ausstieg aus dem Atom-Deal mit dem Iran hatte die Ölpreise bereits am Mittwoch um mehr als zwei Dollar anziehen lassen. Hauptgrund war die Furcht vor Angebotsengpässen, weil die Vereinigten Staaten ausgesetzte Sanktionen wieder aufleben lassen.

„Wir werden die höchste Stufe von Wirtschaftssanktionen einführen“, hatte Präsident Donald Trump gesagt. Allerdings ist es alles andere als klar, was das Vorgehen der USA für den Ölmarkt konkret bedeutet. Die Europäische Union hält Trumps Entscheidung für gefährlich für die Lage im Nahen Osten und will die Sanktionen ausgesetzt lassen.

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