Nutella-Hersteller in USA zahlt nach Klage wegen „falscher“ Werbung

Washington (dpa). Eine Mutter hat mit einer Klage gegen den Hersteller von Nutella wegen irreführender Werbung in den USA einen millionenschweren Erfolg erzielt. Die Frau hatte der Firma Ferrero USA vorgeworfen, die Schokocreme als „gesundes und nahrhaftes Frühstück“ anzupreisen, obwohl es ähnlich viel Fett und Zucker enthalte wie ein Schokoriegel.

Das Unternehmen einigte sich jetzt nach einem monatelangen Gerichtsverfahren mit der Gegenseite auf einen Vergleich, der Zahlungen an Nutella-Käufer in den USA von insgesamt gut drei Millionen Dollar (2,26 Millionen Euro) vorsieht. Jeder, der in den vergangenen drei bis vier Jahren in den USA Nutella gekauft habe, könne eine Zahlung bis zu 20 Dollar einfordern, heißt in der offiziellen Darstellung zu dem Vergleich. Das entspreche dem typischen Preis von fünf Gläsern des Brotausstrichs.

Ferrero USA hat laut den Gerichtsdokumenten zwar keine Fehler eingeräumt, aber angekündigt, „gewisse Aussagen“ über Nutella „zu modifizieren“. Die Mutter hatte argumentiert, dass die Werbung die Creme gesünder erscheinen ließ, als sie in Wirklichkeit ist.

Das Unternehmen war am Sonntag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

In den USA gibt es häufig Klagen gegen Lebensmittelhersteller - sei es wegen irreführender Werbung oder wegen Produkthaftungsfragen. Die Fast-Food-Kette Taco Bell sah sich im Vorjahr dem - letztlich haltlosen - Vorwurf ausgesetzt, dass die Fleischgerichte zu wenig Fleisch enthielten. Konkurrent McDonald's sollte einmal Millionen zahlen, weil heißer Kaffee einer Frau Verbrennungen zugefügt hatte. Generell sind Raucher-, Asbest- und Brustimplantat-Klagen oder Prozesse gegen Autohersteller und Pharmaunternehmen ein Milliardengeschäft.

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