Zielmarke erhöht : Munich Re verspricht Trendwende nach Gewinnschwund
München (dpa) - Nach jahrelangem Gewinnschwund verspricht der weltgrößte Rückversicherer Munich Re die Wende: Chef Joachim Wenning will den Gewinn bis 2020 um eine halbe Milliarde Euro steigern.
Zielmarke für dieses Jahr sei eine Spanne zwischen 2,1 und 2,5 Milliarden Euro, also im Mittel rund 2,3 Milliarden Euro. Im Jahr 2020 sollen es 2,8 Milliarden werden, wie Wenning in München sagte. Dem Ziel liege „Geschäftssubstanz“ zugrunde, damit sei kein „kein Griff in irgendeine Schublade verbunden.“
Jeweils 250 Millionen Euro Gewinnplus sollen sowohl das traditionelle Rückversicherungsgeschäft als auch die Düsseldorfer Tochter Ergo beitragen, bei der es nach einer harten Sanierung wieder aufwärts geht. Der Rückversicherung steht ein Sparprogramm noch bevor, das die Kosten um etwa 200 Millionen Euro pro Jahr senken soll.
Der Vorstand will 900 Stellen streichen, je zur Hälfte im Ausland und in München. Betriebsbedingte Kündigungen in der Zentrale sind nicht vorgesehen.
Der Konzern setzt auf natürliche Fluktuation und ein Freiwilligenprogramm mit offenbar üppig dotierten Abfindungen. Auch Aktionäre sollen profitieren: Der Rückversicherer kündigte ein Aktienrückkaufprogramm über eine Milliarde Euro an. In Frankfurt stiegen Munich-Re-Papiere am Donnerstag um gut ein Prozent.
Noch im vergangenen Herbst hatte Wenning sich deutlich vorsichtiger geäußert und lediglich von einer „Stabilisierung“ der Gewinne bei gut zwei Milliarden Euro gesprochen.