Moody's droht Italien mit schlechterer Bonitätsnote

Frankfurt/Main (dpa) - Die Ratingagentur Moody's hat Italien mit einer Herabstufung seiner Kreditwürdigkeit gedroht. Die derzeitige Bonitätsnote von „Aa2“ sei in Gefahr, teilte Moody's am Freitagabend mit.

„Aa2“ ist die drittbeste Note bei Moody's.

Die Ratingagentur begründete ihr Vorgehen mit der strukturellen Schwäche der italienischen Wirtschaft, die das Wirtschaftswachstum belaste. Zudem dürften steigende Zinsen die Konjunktur in Italien dämpfen. Italien leidet seit vielen Jahren unter einer ausgeprägten Wachstumsschwäche.

Zudem gebe es für die Konsolidierungspläne der Regierung Umsetzungsrisiken, schreibt Moody's. Die Konsolidierung des Haushaltes sei notwendig, um den Schuldenstand auf einem erträglichen Niveau zu halten. Italien hat nach Griechenland den zweithöchsten Schuldenstand in der Eurozone. Derzeit liegt der Schuldenstand in Italien bei 120 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Erlaubt sind in der Eurozone eigentlich nur 60 Prozent.

Zudem haben sich laut Moody's die Refinanzierungsbedingungen in der Eurozone für Länder mit einem hohen Schuldenstand verschlechtert. Moody's spielt damit auf die in der Schuldenkrise gestiegenen Risikoaufschläge für Anleihen der Randländer der Eurozone an. Italien ist die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone. Eine Schuldenkrise Italiens wäre daher für die Eurozone kaum zu bewältigen.

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