Anleger wollen Thema vom Tisch haben : Mögliche Milliarden-Zahlung: Bayer könnte Glyphosat-Streit beilegen
New York Die Hoffnung auf einen Vergleich im Streit um die angeblichen Krebsgefahren des glyphosathaltigen Unkrautvernichters beflügeln den Aktienkurs des Leverkusener Konzerns.
Spekulationen über einen nahenden Milliardenvergleich im Glyphosatstreit haben den Aktienkurs des Pharma- und Agrarchemiekonzerns Bayer beflügelt. Mit einem Kursplus von mehr als 3 Prozent gehörte das Unternehmen am Freitagvormittag zu den größten Gewinnern im Dax.
Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte am Donnerstagabend unter Berufung auf mit den Vergleichsverhandlungen vertraute Personen berichtet, dass der Leverkusener Konzern den seit Jahren schwelenden Streit um angebliche Krebsgefahren von Unkrautvernichtern mit dem Wirkstoff Glyphosat in den USA möglicherweise für zehn Milliarden Euro beilegen könne.
In einigen Diskussionen hätten Bayer-Anwälte gesagt, das Unternehmen werde acht Milliarden Dollar für die Lösung der aktuellen Fälle beiseite legen und zwei Milliarden für künftige Klagen reservieren, berichtete Bloomberg. Den Kreisen zufolge stehe die Summe aber noch nicht fest und könne sich im Zuge der Gespräche ändern.
Ein Bayer-Sprecher wollte sich nicht zu dem genannten Volumen äußern. Er betonte gegenüber der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX aber, dass die Mediation „gewissenhaft und zielorientiert“ fortgesetzt werde. Einen Zeitplan gebe es dabei ebenso wenig wie die Gewissheit für ein Gelingen.
Erst in der vergangenen Woche hatte der in dem Rechtskonflikt um angebliche Krebsgefahren von Unkrautvernichtern mit dem Wirkstoff Glyphosat vermittelnde Mediator Ken Feinberg sich „verhalten optimistisch“ gezeigt, dass innerhalb etwa eines Monats eine Einigung erzielt werden könnte.