Millionen-Entschädigung für verseuchte Blutkonserven

Leverkusen/New York (dpa) - Der Bayer-Konzern und andere Pharmafirmen zahlen eine millionenschwere Entschädigung für verseuchte Blutkonserven aus den 1980er Jahren.

Eine Sprecherin des Unternehmens in den USA bestätigte am Mittwoch Medienberichte, wonach eine Vereinbarungen mit den Anwälten in den USA nach Zustimmung durch die Opfer in Kraft getreten sei. Über die Höhe der Zahlungen machte Bayer keine Angaben.

Vor mehr als 20 Jahren hatten sich Patienten, die an Hämophilie (umgangssprachlich: Bluterkrankheit) litten, mit HIV-verseuchten Blutplasmapräparate der Pharmaunternehmen infiziert. 2009 war ein Vergleich in den USA geschlossen worden. Bayer hatte hierüber auch in seinem Aktionärsbrief von Ende Oktober 2010 berichtet.

Das Unternehmen beteuerte erneut, stets verantwortungsvoll mit den lebensrettenden Therapien für Menschen mit Hämophilie umgegangen zu sein. Ein Schuldeingeständnis lehnt Bayer in dem Fall aber ab. Es sei besonders tragisch, dass das HIV-Virus durch neue Therapien übertragen worden sei, die die Lebensqualität und -erwartung der Patienten verbesserten und verlängerten. Zu der fraglichen Zeit sei noch nicht bekannt gewesen, dass das Virus in die Versorgung mit Blutpräparaten eingedrungen war.

Wie andere Pharmaunternehmen in Deutschland unterstützt die Konzerntochter Bayer HealthCare mit Spenden die Stiftung „Humanitäre Hilfe für durch Blutprodukte HIV-infizierte Personen“. In diesem Jahr sollen rund 11 Millionen Euro an die Organisation fließen. Die Stiftung wurde 1995 gegründet, um den Betroffenen unbürokratische Hilfe zu ermöglichen. Die Pharmaindustrie beteiligte sich mit 46 Millionen Euro. 2002 wurden seitens der Industrie weitere Mittel in Höhe von gut 25 Millionen zugesagt.

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