Metall-Arbeitgeber in Bayern kündigen Angebot an

Düsseldorf/München (dpa) - Der Tarifstreit in der Metall- und Elektroindustrie tritt in die heiße Phase. Die Arbeitgeber wollen an diesem Mittwoch in Nordrhein-Westfalen das bundesweit erste Angebot vorlegen.

Am Donnerstag folgen dann Bayern, Baden-Württemberg und der Tarifbezirk Mitte mit Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen in die dritte Verhandlungsrunde. Die IG Metall hat allerdings noch in dieser Woche Warnstreiks in Thüringen angekündigt, falls kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt werde.

Die IG Metall verlangt für die 3,6 Millionen Beschäftigten 6,5 Prozent mehr Geld, unbefristete Übernahme für alle Ausgebildeten und mehr Mitsprache der Betriebsräte beim Einsatz von Leiharbeitern. Die Metall-Arbeitgeber in Bayern haben für die dritte Verhandlungsrunde am Donnerstag in Schweinfurt bereits ein Angebot angekündigt. Dabei werde man sich eng mit den Arbeitgebern in Nordrhein-Westfalen abstimmen, sagte Verhandlungsführerin Angelique Renkhoff-Mücke am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Nordrhein-Westfalen macht am Mittwoch in Köln den Auftakt zur dritten Tarifrunde.

Der IG-Metall-Bezirksleiter Armin Schild sagte am Dienstag im pfälzischen Frankenthal: „Nach wochenlanger Blockade, nach drei mal Nein zu allen Forderungen muss nun ein Angebot her, dass nicht Provokation, sondern Beitrag zur Lösung ist.“ Andernfalls folgten noch in dieser Woche Warnstreiks in Thüringen. Dort seien die Arbeitnehmer nicht an die Friedenspflicht bis zum 28. April gebunden. Danach würden auch Beschäftigte in den übrigen Ländern zu Warnstreiks antreten.

Gesamtmetall-Chef Martin Kannegießer hatte ein Angebot oberhalb der Inflationsrate angekündigt, das noch in der Friedenspflicht vorgelegt werde. Aber die Forderungen zu Leiharbeit und Übernahmen machen die Verhandlungen kompliziert. Renkhoff-Mücke sagte, es sei äußerst schwierig, ein für Familienbetriebe wie Konzerne in allen Branchen gleichermaßen verkraftbares Angebot zu formulieren. Vor allem die Autozulieferer seien in einem harten Preiskampf. Generell seien die Wachstumsaussichten für dieses Jahr deutlich schlechter, die Betriebe könnten Auftragseingang und Auslastung sehr schwer abschätzen: „Die Unsicherheit ist sehr groß“.

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