Maschinenbau in Wartestellung: Geschäft stagniert

Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Maschinenbau steht auf der Stelle.

Der Aufschwung bleibt bisher aus. Im Februar stagnierten die Auftragseingänge in der Schlüsselindustrie auf Vorjahresniveau, wie der Branchenverband VDMA am Mittwoch in Frankfurt mitteilte.

Das Inlandsgeschäft stieg dank eines Großauftrags um zwei Prozent, die Order aus dem Ausland lagen um ein Prozent unter dem Vorjahresniveau.

„Das Auslandsgeschäft wurde belastet durch eine eher schwache Nachfrage aus den Euro-Partnerländern“, sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Allerdings sei das nicht weiter erstaunlich: „Der Euroraum ist insgesamt noch nicht wieder richtig in Gang gekommen.“ Die Kundenorders aus dem Nicht-Euro-Raum stagnierten.

Im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatsvergleich Dezember 2012 bis Februar 2013 ergibt sich ein leichtes Plus von einem Prozent zum Vorjahreszeitraum - getragen allein vom Anstieg des Auslandsgeschäfts um zwei Prozent. Die Inlandsaufträge lagen bei minus einem Prozent.

Die mittelständisch geprägte Branche sieht keinen Grund für Pessimismus. Wiechers betonte: „Der deutsche Maschinenbau hatte gemessen an den eher zurückhaltenden Erwartungen für das beginnende Jahr 2013 einen guten Start.

Wir hatten einen Produktionsrückgang von lediglich 0,5 Prozent im Januar und die Exporte legten sogar um 1 Prozent zu.“ Das kleine Minus in der Produktion sei angesichts des wirtschaftlichen Umfeldes kein schlechtes Ergebnis.

Insgesamt setzte sich die eher unspektakuläre, auf Bewahrung des Erreichten charakterisierte Geschäftstätigkeit fort. Das spiegele sich auch im Auftragsbestand wider, der mit 5,8 Monaten exakt dem der letzten Erhebung im Oktober 2012 entspreche.

Zumal die Entwicklung keineswegs überraschend kommt. Verbandspräsident Thomas Lindner hatte schon im Dezember prognostiziert, dass die Maschinenbauproduktion schwach ins Jahr starten und das Vorjahresniveau verfehlen werde: „Dagegen haben die weiteren Quartale des kommenden Jahres durchaus Wachstumspotenzial.“

Als besonders erfreulich bezeichnete Wiechers den Zuwachs der deutschen Maschinenexporte nach China um 12 Prozent. Im Rekordjahr 2012 hatte die Branche noch einen Nachfragestau in dem Megamarkt beklagt.

„Nun macht eine Schwalbe noch keinen Frühling, aber es gibt auch aus anderen Märkten gute Signale“, sagte Wiechers. Die Asean-Staaten seien nach wie vor expansiv, auch das Geschäft mit Russland lege weiter zu.

Zudem schufen die Maschinenbauer - Deutschlands größter industrieller Arbeitgeber - auch im Januar weitere Arbeitsplätze. Die Schlüsselindustrie beschäftigte zum Monatsende 980 000 Menschen und damit 2000 mehr als Ende 2012.

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