Finanzmärkte Märkte stabilisieren sich nach Trump-Schock

Frankfurt/Main (dpa) - Die Finanzmärkte in Europa haben sich nach einem anfänglichen Schock über den Wahlausgang in den USA wieder stabilisiert. Der Dax verbuchte nach Verlusten von rund 3 Prozent zum Mittag nur noch einen Abschlag von 0,90 Prozent bei 10 387,72 Punkten.

Finanzmärkte: Märkte stabilisieren sich nach Trump-Schock
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Auch der Leitindex der Eurozone EuroStoxx 50 erholte sich deutlich und notierte zuletzt ein Minus von nur noch 1,09 Prozent bei 2990,33 Punkten. Zwar habe das Wahlergebnis die Märkte kurz durcheinander gewirbelt, doch „trotz aller Aufregung gilt: An den Börsen wird das Leben weiter gehen“, kommentierte Anlagestratege Heinz-Werner Rapp vom Vermögensverwalter Feri Investment.

In Asien hatten die Börsen zuvor noch mit teils kräftigen Abschlägen geschlossen, bevor sich die Schockstarre an den Märkten im Westen später wieder etwas löste. In Tokio stürzte der Nikkei-Index um 919,84 Punkte oder 5,36 Prozent auf den Schlussstand von 16 251 54 Punkten. Auch die Börse in Hongkong sackte ab, während Trump bei der zu dem Zeitpunkt noch laufenden Auszählung der Stimmen seine Führung stetig ausbaute. An den Börsen in Seoul und Sydney ging es ebenfalls abwärts. In den weitgehend vom weltweiten Börsengeschehen abgekoppelten Börsen Chinas ging es nur leicht nach unten.

Der mexikanische Peso stürzte dagegen auf ein Rekordtief ab, und der US-Dollar ging zum Euro auf Talfahrt, was die Gemeinschaftswährung kurzzeitig auf den höchsten Stand seit Anfang September trieb. Zuletzt wurde sie dann jedoch wieder fast 2 Cent tiefer mit 1,1094 Dollar gehandelt. Der Goldpreis war ebenfalls hochgeschnellt und auch die Nachfrage nach sogenannten Fluchtwährungen wie dem japanischen Yen und dem Schweizer Franken stieg sprunghaft, bevor allmählich wieder eine Beruhigung eintrat.

Sichere Anlagen waren plötzlich gefragt. Besonders deutlich waren die Kursgewinne an den Anleihemärkten in Australien, Neuseeland, Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Verluste verbuchten dagegen Anleihen südeuropäischer Staaten wie Griechenland, Italien oder Spanien, die wirtschaftlich und finanziell vergleichsweise schlecht aufgestellt sind. Auch Anleihen großer Schwellenländer wie Südafrika oder die Türkei gaben deutlich nach.

An den Rohstoffmärkten reagierten die Ölpreise zunächst mit Preisrückgängen von etwa drei Prozent, die sich zuletzt aber auf etwa ein Prozent verringerten. Rohöl gilt als riskante Anlageform, die in unsicheren Zeiten meistens gemieden wird. Der Goldpreis, der einigen Anlegern als Risikoschutz par excellence gilt, legte zeitweise um knapp 5 Prozent auf 1337 Dollar zu. Am Mittwochvormittag lag er bei 1302 Dollar, ein Plus von zwei Prozent zum Vortag.

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