Lufthansa beendet Meilen-Streit

Die Fluggesellschaft will Änderungen künftig drei Monate im Voraus ankündigen.

Köln. Die Lufthansa wird Änderungen ihres Bonusmeilensystems künftig mit einem Vorlauf von drei Monaten ankündigen. Das sieht eine außergerichtliche Einigung der Fluggesellschaft mit dem klagenden Vielflieger Tobias Eggendorfer vor.

Wenn es der Wunsch vieler Kunden sei, Änderungen früher zu erfahren, dann werde man das künftig gerne so handhaben, sagte Lufthansa-Sprecher Andreas Bartels. Im Gegenzug verzichtet Eggendorfer auf einen Gang vor den Bundesgerichtshof.

„Nachdem das nun für alle Kunden verbindlich geregelt wird, habe ich mein Ziel erreicht“, sagte Eggendorfer. „Wir haben eine vernünftige Lösung gefunden. Das war das, wofür ich gekämpft habe.“ Bartels sagte, dass man inzwischen auch mit anderen Kunden, die geklagt hatten, zu einer Einigung gelangt sei. Wichtig für die Lufthansa sei es gewesen, in dem Fall Rechtssicherheit zu bekommen, und das sei geschehen. Dem Vernehmen nach waren noch eine dreistellige Anzahl an anderen Verfahren wegen der Meilenentwertung anhängig.

Eggendorfer hatte Bonusmeilen der Lufthansa gesammelt, um sie als Rabatt für neue Flüge einzulösen. Anfang 2011 hatte die Gesellschaft die Bedingungen dafür verändert, wodurch Eggendorfer 15 bis 20 Prozent mehr Bonusmeilen für Business- und First-Class-Flüge einlösen musste als vorher. Dieses Vorgehen hielt der junge IT-Professor (36) für rechtswidrig, weshalb er die Lufthansa verklagte.

In erster Instanz gewann er, in zweiter Instanz verlor er. Das Oberlandesgericht Köln entschied zuletzt, dass man Eggendorfers Fall nicht isoliert betrachten dürfe, da er mit 900 000 angesammelten Bonusmeilen ein ausgesprochener Vielflieger sei. Für den Durchschnittskunden sei das neue System dagegen keineswegs immer von Nachteil.

Eggendorfer hatte vor allem kritisiert, dass die Umstellung schon einen Monat nach der ersten Ankündigung in Kraft getreten sei. Das Oberlandesgericht Köln hatte darin aber kein Problem gesehen. Die Lufthansa sichert ihren Kunden nun auf freiwilliger Basis eine längere Vorwarnzeit zu.

Derzeit brauen sich neue Wolken über der Lufthansa zusammen: Kunden machen ihrem Unmut darüber Luft, dass sogenannte Lufthansa-Flüge im Direktverkehr eingestellt und von der Lufthansa-Billigtochter Germanwings übernommen werden.

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