Konjunktur: Deutschlands Wirtschaftskraft wächst

Die Krise ist überwunden. Die Staaten kommen langsam aus dem tiefen Tal heraus.

Paris/Peking/Kiel. Deutschland ist zur wettbewerbsfähigsten Volkswirtschaft in der Eurozone aufgestiegen. Zugleich pendeln sich die Wachstumsprognosen für die inländische Wirtschaft im laufenden Jahr bei mehr als drei Prozent ein.

Ein Dämpfer der Euphorie kommt von der OECD: Unsicherheiten auf dem Arbeitsmarkt könnten dem privaten Konsum einen Rückschlag verpassen, meint die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Die Wirtschaft der Industriestaaten komme langsamer als erhofft aus dem tiefsten Konjunkturtal der Nachkriegsgeschichte.

Das Institut für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) legte sich am Donnerstag ebenso wie am Tag zuvor das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) auf eine Wachstumsprognose für Deutschland im laufenden Jahr von 3,4 Prozent fest.

Die Bundesregierung erwartet ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um bis zu drei Prozent - die neue Prognose soll im Oktober kommen. Genau drei Prozent hatte die Bundesbank in ihrem Monatsbericht August genannt.

"In Deutschland hat sich die Konjunktur in diesem Jahr deutlich schneller erholt als in den meisten anderen Industriestaaten", urteilen die Wirtschaftsforscher vom IfW. Die Prognose für das nächste Jahr wurde auf 1,7 Prozent angehoben. Das IfW geht von einem Rückgang der Arbeitslosenzahl 2011 auf unter drei Millionen aus.

"Wir erwarten, dass die deutsche Wirtschaft auch in nächster Zeit vergleichsweise robust bleibt, allerdings wird sich die Dynamik deutlich verlangsamen", heißt es in dem Bericht.

In Punkto Wettbewerbsfähigkeit jagten die Deutschen den Finnen den Spitzenplatz unter den Euroländern ab. Das geht aus dem Wettbewerbsbericht hervor, den das Schweizer Weltwirtschaftsforum in Peking vorlegte. Weltweit arbeitete sich Deutschland um zwei Plätze auf den fünften Rang hoch.

Die USA haben in der Krise an Konkurrenzfähigkeit verloren. Die größte Volkswirtschaft der Welt büßte auf der globalen Liste zwei Ränge ein und fiel auf Platz vier. Weltweit steht die Schweiz an der Spitze.

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