Verstöße gegen Iran-Sanktionen : Kanadische Regierung genehmigt mögliche Auslieferung von Huawei-Managerin
Ottawa Die kanadische Regierung hat die Weichen für die mögliche Auslieferung der Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou an die US-Behörden gestellt. Die US-Regierung wirft Meng Verstöße gegen die Iran-Sanktionen vor.
Das Justizministerium in Ottawa stellte am Freitag nach eigenen Angaben formell fest, dass die Voraussetzungen für ein Auslieferungsverfahren erfüllt seien. Ob Meng nun tatsächlich überstellt wird, hat aber ein Gericht zu entscheiden. Die erste gerichtliche Anhörung zu ihrem Auslieferungsverfahren ist für Mittwoch angesetzt.
Die Finanzchefin des Smartphone- und Technologieriesen war Anfang Dezember auf Betreiben der USA in der westkanadischen Stadt Vancouver festgenommen worden. Sie kam später gegen Zahlung einer Millionen-Kaution und unter strengen Auflagen frei. Die US-Regierung wirft Meng Verstöße gegen die Iran-Sanktionen vor. Die Tochter von Firmengründer Ren Zhengfei wurde deshalb Ende Januar zusammen mit ihrem Unternehmen vor einem Bundesgericht in New York angeklagt.
Das kanadische Justizministerium teilte nun mit, es habe die Beweislage zu dem Fall "gründlich und sorgfältig" geprüft. Das Ergebnis sei, dass die Beweise reichten, um den Fall einem Auslieferungsrichter vorzulegen. Mit dieser nun vom Ministerium gezogenen Schlussfolgerung sei das Auslieferungsverfahren "formell eingeleitet".